Der Papst hatte bei einem Vortrag in Regensburg am Dienstagabend unter anderem die Äußerung eines mittelalterlichen Kaisers zitiert, der Prophet Mohammed habe nur Schlechtes und Inhumanes in die Welt gebracht. Er zitierte ferner einen Herausgeber der Reflexionen des Kaisers mit den Worten, der moslemische Gott sei an keine unserer Kategorien gebunden und sei es die der Vernünftigkeit.
Diese Aussagen hatten in der islamischen Welt zu heftigen Protesten geführt. Zuvor hatte es am Samstag aus Vatikankreisen geheißen, dass Benedikt XVI. am Sonntag nach dem Angelusgebet in seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo vor den Toren Roms das Wort ergreifen werde. Allerdings wurde laut diesen Quellen erwartet, dass der deutsche Papst seine umstrittenen Ausführungen kaum zurücknehmen, sondern erläutern wird.
Türkischer Parlamentarier
Eine Stellungnahme der türkischen Regierung lag zunächst nicht vor. Nur Minuten vor Veröffentlichung der Erklärung des Vatikans am Samstag hatte Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan gefordert, der Papst müsse seine Worte zurücknehmen und sich entschuldigen.