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Belagsstand in Traiskirchen nahezu unverändert - Amnesty-Prüfung fand statt

Mitarbeiter von Amnesty International am Donnerstag bei der Besichtigung des Erstaufnahmezentrums in Traiskirchen
Mitarbeiter von Amnesty International am Donnerstag bei der Besichtigung des Erstaufnahmezentrums in Traiskirchen ©APA
Amnesty International (AI) hat am Donnerstag das Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen geprüft. Einen Tag nach Inkrafttreten des Aufnahmestopps ist der Belagsstand im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen am Mittwoch nahezu unverändert geblieben: Rund 4.100 Asylwerber hielten sich am Donnerstag auf dem überfüllten Areal auf.
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1.500 davon hätten kein Bett, hieß es aus dem Innenministerium. Zwei Tage zuvor waren es auch um die 4.000 Flüchtlinge, ebenso 1.500 ohne Schlafplatz.

Prüfung von Amnesty in Traiskirchen

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) hat am Donnerstag das Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen geprüft. Ein Team von vier Vertretern war für sechs Stunden im Zentrum. Im Anschluss gab es keine Informationen über den Zustand des überfüllten Lagers. Es wurde auf die Präsentation des Endberichts verwiesen.

Keine Info zu Zustand

Amnesty International habe im Zuge der Überprüfung die Erstaufnahmestelle Ost besucht und Fakten gesammelt, erklärte die Leiterin des Research-Teams, Daniela Pichler von AI, im Anschluss gegenüber Journalisten. Die Organisation wolle sich ein “allumfassendes Bild” machen und werde daher am kommenden Montag, 10. August, um 10.30 Uhr im Innenministerium vorstellig werden.

Pläne von Amnesty International

Man werde sich mit leitenden Beamten über die kurz-, mittel- und langfristigen Pläne austauschen. In der anschließenden Analysephase sollen Kollegen aus dem AI-Sekretariat in London die Erkenntnisse im Menschenrechtskontext betrachten und mit den Standard abgleichen, so Pichler. Ende nächster Woche soll dann ein Bericht in Wien präsentiert werden.

Die Prüfung der vier AI-Vertreter nahm sechs Stunden in Anspruch. Gegen 16.30 Uhr verließen sie das Flüchtlingslager und Pichler gab vor Medienvertretern ein kurzes Statement ab. Weitere Fragen waren nicht zugelassen. Während dieser kurzen Aktion kam es in der Warteschlange vor dem Eingang zum Zentrum zu etwas Wirbel. Mehrere Personen riefen etwa “help us”.

Rotes Kreuz NÖ nimmt 300 Flüchtlinge auf

Das Rote Kreuz Niederösterreich wird in den kommenden Tagen an den eigenen Dienststellen rund 300 Schlafplätze als behelfsmäßige Unterkünfte für Flüchtlinge offerieren. “Das ist eine humanitäre Notlage, wir konnten nicht länger zusehen”, verwies Präsident Willi Sauer am Donnerstag auf die Situation in Traiskirchen, wo aktuell mehr als 2.000 Menschen unter freiem Himmel leben müssten.

“Wir haben in den vergangenen Tagen die Möglichkeiten im Rahmen unserer Bezirksstellen erhoben und werden ab heute sukzessive rund 300 Menschen zum Teil an den Bezirksstellen selbst – etwa in Lehrsälen – aber auch in anderen Gebäuden, die uns zur Verfügung gestellt wurden, unterbringen und versorgen”, erklärte Landesrettungskommandant Werner Kraut. Weitere 300 Plätze seien in Planung. “Insgesamt werden wir somit 850 Menschen in den nächsten Wochen rund um die Uhr betreuen, zusätzlich zu jenen 250 bis 300, die wir täglich kurzfristig versorgen.”

Versorgung in der Arena Nova

Seit Mitte Juni versorge die Organisation 250 Flüchtlinge in der Arena Nova in Wiener Neustadt und täglich durchschnittlich ebenso viele, die von der Polizei meist an Autobahnen aufgegriffen würden, hieß es in der Aussendung. “Insgesamt werden wir somit 850 Menschen in den nächsten Wochen rund um die Uhr betreuen, zusätzlich zu jenen 250 bis 300, die wir täglich kurzfristig versorgen”, sagte Kraut. Österreichweit betreue das Rote Kreuz mehr als 2.000 Asylwerber.

(apa/red)

 

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