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Bei Wien Modern wird in diesem Jahr das Tanzbein geschwungen

Wien Modern schwingt in diesem Jahr das Tanzbein
Wien Modern schwingt in diesem Jahr das Tanzbein ©APA/GEORG HOCHMUTH
Bei der 26. Ausgabe des Festivals "Wien Modern" wird in diesem Jahr das Tanzbein geschwungen und Peter Eötvös geehrt. Das Festival findet heuer vom 24. Oktober bis 15. November statt.

Dem Tanz und der Bewegung widmet man heuer einen kleinen, dem ungarischen Komponisten einen großen Schwerpunkt. “Von 24. Oktober bis 15.November wird nicht geschlafen”, gab deshalb der neue Konzerthaus-Chef Matthias Naske in seiner Funktion als Präsident von Wien Modern bei der Programmpräsentation am Dienstag als Parole aus.

Peter Eötvös wird in Wien geehrt

“Wien Modern hat eine ungeheure Bedeutung für die kulturelle Balance in dieser Stadt”, so Naske. Und auch der Festivalleiter Matthias Losek rückte die Balance in den Mittelpunkt – die zwischen Werken des 20. Jahrhunderts und denen aus 2013. Peter Eötvös steuert für seine Festivalwürdigung aus beiden Epochen etwas bei und wurde dafür von Losek humorvoll gewürdigt: “Ich habe mich in den Komponisten verliebt – über die Musik. Und dieser Liebesbeziehung ist jetzt auch ein Kind entsprungen: Der heurige Schwerpunkt.”

Neben der Uraufführung seines Bühnenwerks “Paradies Reloaded (Lilith)”, das in Kooperation mit der Neuen Oper Wien im Museumsquartier am 25. Oktober zu sehen ist, stehen Werke des 69-Jährigen Ungarn unter anderem auch beim Eröffnungs- und beim Abschlusskonzert auf dem Programm. So ist zum Auftakt im Konzerthaus, den Cornelius Meister mit seinem RSO gestaltet, neben Eötvös’ “The Gliding of the Eagle in the Skies” auch die österreichische Erstaufführung von Salvatore Sciarrinos “Presso il lago nero” und Luigi Nonos “Il Canto Sospeso” zu erleben, womit der Italiener an die Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg erinnert.

Wien Modern setzt auf Bewegung

Beschwingter präsentiert sich der Fokus auf die Bewegung. Im Brut wird mit der Erstaufführung “Shirokuro” am 26. Oktober eine Performance der Kontraste geliefert, im Tanzquartier widmet man sich am 30. Oktober dem Projekt “Democracy (work in progress)” sowie am 1. November der Uraufführung “Dingen”. Der partizipative Höhepunkt dürfte am 7. November ein “Tanzabend für Fortgeschrittene” werden, bei dem der Große Saal des Konzerthauses zum Ballsaal mutiert. Zahlreiche Komponisten haben eigens tanzbare Werke für den Abend geschrieben.

Ebenfalls voller Energie, wenn auch nicht zum Tanzen, steckt das Werk von Bernd Richard Deutsch, dem heurigen Gewinner des Erste Bank Kompositionspreises. Am 12. November kommt sein von Science-Fiction-Romanen beeinflusstes Stück “Dr. Futurity” zur Uraufführung. Überdies zeichnet der 36-Jährige mit “Red Alert” auch für den traditionellen Klingelton des Festivals verantwortlich.

Stadt und Bund finanzieren Wien Modern

Noch länger als Deutsch gibt es die “Ernst von Siemens Musikstiftung”, nämlich seit 40 Jahren. Sie setzt ihren Reigen der Jubiläumskonzerte nun auch in Wien fort. So wird am 3. November Beat Furrers “Fama. Hörtheater für ein Klanggebäude, großes Ensemble, acht Stimmen und eine Schauspielerin” durch das Klangforum Wien unter Furrers eigener Leitung aufgeführt.

Und schließlich dominiert die letzte Festivalwoche die Kooperation mit den “World New Music Days”, die am 4. November in der Kulturhauptstadt Kosice starten, um am 14. November in Wien zu enden. Unter anderem ist hier ein Kurzopernprojekt mit dem sirene Operntheater und progetto semiserio programmiert.

Die finanzielle Basis von Wien Modern, dessen heurige Ausgabe dem jüngst verstorbenen Hans Landesmann als einem der Gründungsväter gewidmet ist, bleibe dabei heuer konstant, so Musikvereinsintendant Thomas Angyan als Vorstand von Wien Modern. Die Subventionen für das Festival blieben bei 700.000 Euro vonseiten der Stadt und 100.000 Euro vom Bund: “Das Festival lebt von der Hand in den Mund.”

(Red./APA)

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