Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember nahm Gesundheits- und Sozialreferentin Landesrätin Erika Scharer am Mittwoch das neue Dialogpapier der Lebenshilfe zum Thema Inklusion von Selbstvertreter Maco Buchinger und Erich Girlek entgegen. “Es ist unsere Aufgabe, den Weg hin zu einer inklusiven Gesellschaft zu ebnen”, betonte Scharer bei der Übergabe. “Dies gelingt jedoch nur, wenn wir alle politischen Kräfte bündeln und alle Bereiche miteinbeziehen von der Bildung über das Wohnen bis hin zur Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt.” Gleichzeitig kündigte Scharer an, dass die Vorarbeiten für die Einrichtung eines Behindertenbeirates abgeschlossen seien und dieser Anfang nächsten Jahres installiert werde. Außerdem soll das 30 Jahre alte Salzburger Behindertengesetz modernisiert werden.
Inklusion (Dazugehörigkeit) geht über den Begriff der Integration hinaus und gestaltet gesellschaftliche Verhältnisse so, dass alle an der Gesellschaft gleichberechtigt teilnehmen können. Die Empfehlungen der Lebenshilfe Österreich werden neben anderen Reformideen ebenfalls ihren Niederschlag in der Weiterentwicklung der Behindertenhilfe des Landes Salzburg finden.
Salzburger Behindertengesetz wird überarbeitet
Die Leistungen der Salzburger Behindertenhilfe reichen von der ambulanten sowie mobilen Frühförderung, bis hin zur Erziehung und Schulbildung, der pflegerischen Betreuung, der Eingliederung in den Arbeitsmarkt, der Tages- und Wohnbetreuung sowie Freizeitgestaltung. “Dennoch ist es mir ein großes Anliegen, das Salzburger Behindertengesetz, das nun seit 30 Jahren besteht, zu modernisieren und im Sinne der Betroffenen an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen”, stellte Scharer fest. Dabei bestehe die Herausforderung der Neuadaptierung des Behindertengesetzes darin, nach dem Vorbild der UN-Behindertenrechtskonvention Menschen mit Behinderungen in allen ihren Lebensbereichen zu unterstützen, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.
Behindertenbeirat wird Anfang 2011 installiert
Als ersten Schritt dazu wird Anfang kommenden Jahres ein Behindertenbeirat eingerichtet. “Die Vorarbeiten dazu sind bereits abgeschlossen”, erläuterte Scharer. Der Beirat soll das breite Spektrum der Behindertenthematik abbilden und wird sich aus Menschen mit Behinderung (Selbstvertreter), Interessenvertretern, Vertretern aller im Landtag vertretenen politischen Parteien, Behörden und den Sozialpartnern sowie Vertretern von Städte- und Gemeindebund zusammensetzen. Zu den Aufgaben des Behindertenbeirates werden Beratung und Abgabe von Empfehlungen der Landesregierung und des Landtages zu Themenstellungen in der Behindertenhilfe zählen.
Trotz Sparpaketes keine Kürzungen im Behindertenbereich
“Uns ist es in der Behindertenhilfe Salzburg gelungen, trotz des engen Finanzkorsetts des Landes keine Einsparungen vorzunehmen”, betonte Scharer. Die Finanzierung der Leistungen in der Behindertenhilfe sei auch in den kommenden Jahren gesichert. Das Land Salzburg wird auch kommendes Jahr für die Behindertenhilfe wieder rund 70 Millionen Euro bereitstellen. “Damit schreiten wir den Weg eines gerechten Salzburgs weiter fort”, betonte Scharer.
