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Beginn einer langen Hitzewelle in Österreich: Rekord von 2012 könnte fallen

Am besten Untertauchen: Österreich steht vermutlich vor einer längeren Hitzewelle
Am besten Untertauchen: Österreich steht vermutlich vor einer längeren Hitzewelle ©Pixabay (Sujet)
Ob die bislang längste Hitzewelle mit Juni-Start aus dem Jahr 2012 übertroffen wird ist zwar derzeit noch nicht sicher, ein Klimatologe der ZAMG merkt jedoch an: "Wir sind am Beginn einer für Juni doch sehr ungewöhnlich langen und intensiven Hitzewelle".

Beim Rekord vor fünf Jahren wurden 14 Tagen in Serie mit mindestens 30 Grad verzeichnet. Neusiedl am See, Andau im Seewinkel und Güssing verzeichneten damals ab dem 28. Juni 14 Hitzetage hintereinander. In Hohenau an der March waren es 13 Hitzetage am Stück ab dem 29. Juni 2012. In Wien-Stammersdorf und Wien Hohe Warte gab es damals zehn Hitzetage mit Start am 29. Juni 2012.

Lange Hitzewelle in Österreich im Anmarsch

Ein Ende der aktuellen Hitzewelle ist derzeit nicht in Sicht. Zumindest bis Mitte nächster Woche soll uns das hochsommerliche Wetter mit Hitze, Sonne und Gewittern auf jeden Fall erhalten bleiben. Die Höchsttemperaturen liegen in den nächsten Tagen verbreitet um die 30 Grad, mit Spitzenwerten um 36 Grad. Sehr warm verlaufen teilweise auch die Nächte, etwa jene auf Freitag, besonders in der Region von Linz bis in die Bundeshauptstadt. In Wien soll der Freitag mit etwa 25 Grad starten, wodurch das Thermometer schon in den ersten Vormittagsstunden die 30er Marke erreichen wird.

Juni-Hitzerekord könnte auch erreicht werden

Die Temperaturen können in den nächsten Tagen vereinzelt auch Österreichs Juni-Hitzerekord nahe kommen, der bei 38,6 Grad Celsius liegt. Gemessen wurde diese Temperatur am 20. Juni 2013 in Waidhofen/Ybbs. Auf dem zweiten Platz liegen Bad Deutsch-Altenburg und Wien-Innenstadt mit jeweils 37,7 Grad (30. Juni 2012). Damit liegt man aber weit unter jenen Werten, die in dieser Woche im Death Valley im östlichen Kalifornien erwartet werden: Dort sollen 53 Grad Celsius erreicht werden, so der Meteorologe Tom Fisher.

Die Juni-Hitzerekorde der Bundesländer:

• Niederösterreich: Waidhofen/Ybbs – 38,6 Grad (20.06. 2013)
• Wien: Innere Stadt – 37,7 Grad (30.06. 2012)
• Burgenland: Neusiedl am See – 37,4 Grad (30.06. 2012)
• Steiermark: Leibnitz – 36,8 Grad (23.06. 2002)
• Kärnten: Villach – 36,8 Grad (28.06. 1935)
• Oberösterreich: Weyer – 36,7 Grad (20.06. 2013)
• Tirol:  Imst – 36,6 Grad (30.06. 2012)
• Vorarlberg: Feldkirch – 36,3 Grad (30.06. 1950)
• Salzburg: Hallein – 36,0 (14.06. 1980)

Die derzeitige Hitzewelle wird laut ZAMG auch dafür sorgen, dass sich der Juni 2017 unter die wärmsten Junimonate der 250-jährigen Temperatur-Messgeschichte in Österreich einreiht. “Ein Platz unter den drei wärmsten Junimonaten ist sehr realistisch”, sagte der Klimatologe. “Der Juni liegt momentan 2,5 Grad über dem vieljährigen Mittel. Berücksichtigt man die Prognosen für die nächsten Tage, könnte der Juni 2017 in der Endbilanz 3,7 Grad über dem Mittel liegen.” Die bisher wärmsten Junimonate der Messgeschichte sind jener 2003 mit 4,1 Grad über dem Mittel, der Juni 1811 mit 3,1 Grad über dem Mittel und der Juni 2002 mit 2,3 Grad über dem Mittel.

Ungewöhnlich geringe Regenmengen

Ungewöhnlich waren auch die in Summe geringen Regenmengen der vergangenen Wochen. “Mai und Juni 2017 werden sich ziemlich sicher unter den fünf trockensten Mai-Juni-Perioden seit dem Niederschlagsmessbeginn im Jahr 1856 einreihen”, zog Orlik eine erste Bilanz. Die Niederschlagsmenge für Mai und Juni 2017 könnte zum Monatsende 40 Prozent unter dem vieljährigen Mittel liegen. Die bisher trockensten Mai-Juni-Perioden der Messgeschichte wurden 1917 (minus 56 Prozent Niederschlag), 1950 (minus 50 Prozent), 1868 (minus 49 Prozent) sowie 1992 (minus 36 Prozent) verzeichnet.

Bereits in der Vorwoche wurden von der ZAMG zahlreiche Behörden über die bevorstehende Hitzewelle informiert. Entsprechende Pläne laufen derzeit in Zusammenarbeit mit den Bundesländern Niederösterreich, Steiermark, Kärnten und Wien. Regionale Warnungen ergehen an Einrichtungen wie Krankenhäuser und Altersheime, sowie Freiwilligen- und Blaulichtorganisationen, damit in der Planung und in der Betreuung der Patienten rechtzeitig reagiert werden kann.

(APA/Red.)

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