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Begeisternde Opernpremiere

Dass das Bregenzer Publikum auch eine große Opernproduktion außerhalb der Festspiele zu feiern versteht, hat es Freitag Abend im Festspielhaus bewiesen.

Als Koproduktion des Landestheaters mit dem Symphonieorchester Vorarlberg hatte Puccinis „Madame Butterfly“ Premiere.

Das berühmte, vor exakt hundert Jahren uraufgeführte Werk erzählt von der tragisch endenden Liebesbeziehung zwischen einer japanischen Geisha und einem amerikanischen Leutnant. Unterstützt durch einfache Symbole des Ausstatters Luis Graninger zeigt Regisseur Kurt Sternik das Hereinbrechen einer jungen Wirtschaftsmacht in eine traditionsreiche Kultur. Aber auch gefühlvollen, ehrlich-leisen Momenten wird Raum gegeben.

Dirigent Christoph Eberle vermeidet jeglichen allzu dicken Puccini-Schmelz, lässt Emotionen filigran aufblitzen, scheut sich aber auch nicht, die Härte der Partitur bzw. des Stoffes zu offenbaren.

Große Sorgfalt zeigt sich in der Sängerbesetzung. Tünde Franko (Butterfly) und Claude Pia (Leutnant) ergänzen einander bestens. Technisch perfekt, begeisterte die Titelheldin mit einer berührenden, aber auch klugen Personengestaltung.

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