David Alaba spielte wie gewohnt links in der Abwehr der Münchner durch. Der ÖFB-Teamspieler agierte abgeklärt, im Stile eines Routiniers, befreite sich immer wieder locker aus Pressing-Situationen und bildete wie schon die ganze Saison ein gutes Duo mit seinem “Vordermann” Franck Ribery. Im Spiel nach vorne trat der 20-jährige Wiener wie im Hinspiel kaum in Erscheinung, wohl auch auf Anordnung von Trainer Jupp Heynckes. Trotzdem bereitete Alaba den ersten Treffer mit einem weiten Pass vor, er wird damit aller Voraussicht nach als erster Österreicher in einem Champions-League-Finale zum Einsatz kommen.
Zu Beginn kaum Chancen für Bayern
Von Beginn an hatte man in keiner Phase den Eindruck, dass die Katalanen vor 95.877 Zuschauern im ausverkauften Camp Nou das Wunder noch schaffen könnten. Die ohne dem verkühlten Dante angetretenen Bayern beschränkten sich keinesfalls nur auf das Verwalten des komfortablen Vorsprungs, waren wie gewohnt physisch und auch mental stark. Topchancen blieben aber vorerst aus.
Spanier harmlos
Die feldüberlegenen Katalanen wurden mit Fortdauer der ersten Hälfte etwas besser, waren allerdings ohne dem aufgrund einer noch nicht ganz auskurierten Muskelverletzung nur auf der Bank sitzenden Lionel Messi insgesamt viel zu harmlos. Nur zweimal kam die Truppe von Chefcoach Tito Vilanova einem Torerfolg nahe. Ein Pedro-Weitschuss wurde von Manuel Neuer über das Tor abgewehrt (24.), zudem landete ein Xavi-Volley aus sieben Metern drüber (27.). Das hätte die Führung sein müssen, so blieb es aber beim torlosen Remis zur Pause.
Alaba legt das 1:0 auf
Nach dem Seitenwechsel waren die letzten Barca-Hoffnungen schnell begraben. Nach einem 60-Meter-Querpass von Alaba zog Robben wie gewohnt nach innen und traf ins lange Eck (49.). Und für die Katalanen wurde es noch richtig bitter. Eine Ribery-Hereingabe beförderte Pique mit dem Knie unglücklich ins eigene Tor (72.). Vier Minuten später erhöhte Müller per Kopf, ebenfalls nach Ribery-Vorarbeit, auf 3:0 (76.). Die Katalanen blieben auf der anderen Seite bei ihren wenigen Chancen im Abschluss glücklos.
In dieser Verfassung gelten die Münchner im Endspiel wohl als klarer Favorit. Die Heynckes-Truppe kann auch aus dem Vollen schöpfen, da kein Kicker gesperrt ist. (APA)