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Barrichello verlässt Ferrari

Felipe Massa wird in der nächsten Saison Teamkollege von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher. Der 24-jährige Brasilianer wechselt von Sauber zu Ferrari.

Damit ersetzt er in der Scuderia seinen Landsmann Rubens Barrichello, der seinen bis 2006 laufenden Vertrag mit den Italienern vorzeitig aufgelöst und angeblich bereits für BAR-Honda unterschrieben hat.

Massa debütierte 2002 in Melbourne als Nachfolger von Kimi Räikkönen im Sauber-Petronas C21 in der Formel 1. Als Sechster in Malaysia holte er schon im zweiten Rennen seinen ersten WM-Punkt. Mit insgesamt vier Punkten in seiner Debütsaison war der Südamerikaner allerdings nicht in der Lage, die hohen Erwartungen von Teamchef Peter Sauber zu erfüllen. Doch 2003 machte Massa als Ferrari-Testfahrer derart große Fortschritte, dass er vom Schweizer Team für die WM-Jahre 2004 und 2005 wieder engagiert wurde.

Nachdem er im Vorjahr trotz zwölf Punkten etwas im Schatten des Italieners Giancarlo Fisichella gestanden war, hat Massa heuer seinen neuen Sauber-Teamkollegen Jacques Villeneuve fest im Griff und ist in seiner dritten WM-Saison erstmals die Nummer eins in einem Rennstall. Und ausgerechnet in Villeneuves Heimrennen in Montreal egalisierte Massa sein bestes Formel-1-Resultat (Platz vier, wie 2004 in Spa-Francorchamps).

Massa war schon vor seinem Einstieg in die Formel 1 mit Ferrari verbunden. Das Team aus Maranello hatten sich bereits 2001 eine Option auf den als Riesentalent geltenden Piloten aus Sao Paulo gesichert. Seit seinem Engagement als Testfahrer gehört Massa der Scuderia, die ihn bei Sauber quasi nur „geparkt“ hat. Eine weitere Verbindung zu Ferrari ist Massas Manager Nicolas Todt, der Sohn des Ferrari-Generaldirektors Jean Todt.

Der nur 1,65 Meter große ehemalige Formel-3000-Champion (2001) hatte auch noch andere Optionen für 2006. So zeigte etwa BMW großes Interesse, neben dem Sauber-Team auch dessen schnelleren Fahrer zu übernehmen. Außerdem kursierten Gerüchte um einen möglichen Wechsel zum österreichischen Team Red Bull, das im nächsten Jahr von Ferrari mit Motoren beliefert wird.

Barrichello, der bei BAR-Honda einen Zweijahresvertrag erhalten soll, fährt seit 2000 für Ferrari und war gemeinsam mit dem deutschen Superstar Michael Schumacher an fünf Konstrukteurs-WM-Titeln en suite beteiligt. In seiner 1993 lancierten F1-Karriere fuhr der wie Massa aus Sao Paulo stammende Südamerikaner bisher neun Siege ein. 2002 und 2004 war der 33-Jährige jeweils Vizeweltmeister.

Der Abgang von Schumachers langjährigem „Adjutanten“ mit Saisonende hatte sich trotz seines bis 2006 laufenden Kontrakts abgezeichnet. Barrichello war mit seinem Status nicht mehr glücklich und scheute zuletzt selbst nicht einmal mehr vor öffentlicher Kritik an Schumacher zurück.

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