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Bankschließfächer geleert: Geldinstitute bei Datenschutzbehörde angezeigt

Untätigkeit habe den Tätern in die Hände gespielt.
Untätigkeit habe den Tätern in die Hände gespielt. ©LPD Wien
Nachdem Bankschließfächer in mehreren Banken illegalerweise geleert wurden, hat die Sammelklagsplattform Cobin Claims die betroffenen Geldinstitute bei der Datenschutzbehörde angezeigt.
Belohnung ausgerufen
Wer kennt diese Personen?

Nach den illegalen Leerungen von Schließfächern in drei Banken in Mödling, Klosterneuburg (Bezirk Tulln) und Wien hat die Sammelklagsplattform Cobin Claims die betroffenen Geldinstitute bei der Datenschutzbehörde angezeigt. Die technischen Schutz-Standards wurden am Donnerstag in einer Aussendung als "veraltet und unzureichend" erachtet. Den Banken könnten Verwaltungsstrafen drohen.

Besonders stößt sich die Plattform am Modus Operandi der weiterhin gesuchten Täter, nämlich "dass mit einem einfachen Lesegerät Daten von Magnetstreifenkarten der Kunden klammheimlich kopiert werden und mit einer verborgenen Kamera PIN-Code-Eingaben ausgespäht werden konnten". Das Datenschutzrecht trage Unternehmen die Pflicht auf, ausreichende technische Vorkehrungen auf der Höhe aktueller technischer Standards zu treffen.

Grob fahrlässige Untätigkeit habe Tätern in die Hände gespielt

Grob fahrlässige Untätigkeit in dieser Hinsicht habe den Tätern das Auslesen der persönlichen Daten der Geschädigten erleichtert. Damit seien die Kunden in ihrem Grundrecht auf Datenschutz verletzt worden, argumentierte Cobin Claims. Betroffene wurden aufgefordert, sich an die Sammelklagsplattform zu wenden.

Bei den Angriffen am 13. November wurden laut Polizei 68 Depots geleert. Die Schadenssumme erreicht zweistellige Millionenhöhe. Eingang in die Geldinstitute verschafften sich die Täter, indem sie zuvor die Zutrittssysteme manipuliert hatten.

In einer akkordierten Aktion griffen sechs Personen in der Zeit von 18.00 bis 23.30 Uhr die automatischen Safe-Anlagen an. Geleert wurden 31 Schließfächer einer Bank-Austria-Filiale in Klosterneuburg, 29 der Mödlinger Raiffeisen Regionalbank sowie acht einer Raiffeisen-Filiale in Wien-Döbling. Die Täter hatten Taschen oder Rucksäcke bei sich, mit denen sie Juwelen, Gold, Uhren und Bargeld abtransportierten.

Belohung von 100.000 Euro für Hinweise ausgelobt

Ende November war seitens der Polizei eine Belohnung von 100.000 Euro für Hinweise auf die Täter ausgelobt worden. Seither seien zahlreiche Rückmeldungen eingelangt. "Die gilt es nun zu überprüfen", sagte Niederösterreichs Polizeisprecher Johann Baumschlager am Donnerstag zur APA.

(APA/Red)

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