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Baldige Entscheidung

Nach der nicht nach Wunsch verlaufenen Saison der ÖSV-Skispringer hofft Toni Innauer, dass der Nachfolger von Hannu Lepistö in der kommenden Woche feststeht. Alles läuft auf eine österreichische Lösung hinaus.

Die Kandidaten scheinen sich nun auf Alexander Pointner und Andreas Felder reduziert zu haben. Im Falle des Kombi-Springertrainers Felder könnte sich der Nordische Sportdirektor für Springen und Kombination, Toni Innauer, eine Rochade ähnlich wie bei den Deutschen vorstellen. Also Felder als Spezialsprungtrainer und Pointner bei den Kombinierern. Aber es ist bekannt, dass Felder weiterhin mit Felix Gottwald und Co. arbeiten möchte, daher stehen die Karten offenbar gut für „Pointex”.

Innauer nutzte am Dienstag einen Wien-Aufenthalt für Bilanz und Ausblick. U.a. sprach er noch ein Mal über die letztlich nicht in bestem Einvernehmen beendete Zusammenarbeit mit Trainer Hannu Lepistö. „Es hat Probleme mit der Abstimmung gegeben. Hannu hat nur zu Hölli und Morgenstern einen guten Draht gefunden, alle anderen sind quasi brach gelegen”, so Innauer. Der Rücktritt Lepistös sei eigentlich in Planica nach dem Gewinn der Bronzemedaille schon ausgemacht gewesen, „aber er hat sich nicht an die Abmachung gehalten”. Innauer wollte aber auch mit einigen Darstellungen seiner Rolle in den Medien aufräumen: „Es ist ein Mythos, dass ich überall dreinrede. Ich bin zurückhaltend, aber jeder sollte seine Qualitäten einbringen können.”

In Sachen Motivation hatte Innauer aber eine Botschaft: „Ich möchte Athleten und Mitarbeiter haben, die bereit sind, nicht nur für sich, sondern auch für die Sportart und den ÖSV Verantwortung zu übernehmen”, so der Vorarlberger. Er spielte dabei u.a. auch auf den im Finish wegen der Krankheit seines Sohnes heimgereisten Martin Höllwarth an, der seine hochschwangere Frau nicht alleine lassen wollte. Von einem Profi könne man verlangen, dass dieser sein Umfeld so gestaltet, dass er für solche Fälle nicht heimreisen muss.

Innauer spricht von einer neuen Ära, die nun anbreche, mit drei Höhepunkten in Folge (WM 2005 in Oberstdorf, Olympia 2006 und WM 2007 in Sapporo). „Ich habe noch Lust, die nächsten zwei, drei Jahre in dieser Position zu verbringen. Dann werde ich wahrscheinlich etwas Anderes machen”, so der Olympiasieger von 1980.

Zu den Rücktrittsgedanken von Höllwarth und Andreas Goldberger wollte er nur sagen, dass nicht alles allein vom Trainer abhänge, sondern von der Einstellung. Innauer rechnet damit, dass die Beiden wohl auch eine anstehende neue Regel für eine sinnvolle Gewichtskontrolle abwarten werden. „Ich denke, dass wir ein bestimmtes Mindestgewicht im Verhältnis zur Körpergröße festlegen werden.”

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