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Bahnübergänge gefährlich: Allein 2006 starben 20 Menschen

Die Gefahr an Eisenbahnkreuzungen wird laut ÖAMTC unterschätzt: Alleine im Jahr 2006 gab es auf Eisenbahnkreuzungen 72 Unfälle mit 77 Verletzten und 20 Getöteten.

Jetzt werden bessere Absicherung der ungesicherten Bahnübergänge gefordert. „Lichtsignale alleine reichen nicht aus“, so der Experte. Nur Schranken seien in der Lage, die Zahl der Unfälle nachhaltig zu reduzieren.Jährlich ist laut ÖAMTC etwa jeder 30. Verkehrstote in Österreich auf einer Eisenbahnkreuzung zu beklagen. „Bahnübergänge auf gewohnten Strecken bergen ein besonderes Risiko, weil individuell gemachte Erfahrungen zu einer verzerrten Risikoeinschätzung führen können“, warnte Verkehrspsychologin Dora Donosa. Beispielsweise sei ein Autofahrer bei regelmäßiger Querung ein und desselben Bahnübergangs gewohnt, dass ein Zug nur selten oder zu bestimmten Zeiten auf der Strecke fährt. „Die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Schienenfahrzeug nähert, wird daher in Zukunft als eher gering eingeschätzt, bzw. Züge außer Plan werden zunehmend nicht bedacht. Die Gefahr ist groß, bei einer offensichtlichen Gefahrenstelle unvorsichtig und leichtsinnig zu werden“, so die Club-Expertin.

Der ÖAMTC rät zu besonderer Vorsicht bei Übergängen ohne Lichtzeichen oder Schranken: Sehe man nicht den gesamten Verlauf der Bahnstrecke vor der Eisenbahnkreuzung, etwa weil die Bahntrasse einer Kurve folgt oder die Sicht durch ein Hindernis eingeschränkt ist, empfiehlt es sich, zur Not auch das Fenster zu öffnen und die Ohren zu spitzen. Oft ist es notwendig, mehrere Sekunden auf ein Warnsignal zu warten, denn ein Zug pfeift nicht ständig. Die Schalldämmung bei Autos ist heutzutage zudem so gut, dass man neben einem Gespräch oder Telefonat oder zu lautem Radio das Pfeifsignal des Zugs nicht oder erst zu spät wahrnehmen könnte.

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