Baby-Misshandlung: Mutter und Partner vernommen
Woher die Beinbrüche tatsächlich stammen, ist nach wie vor unklar. Das verdächtige Paar wurde am Mittwoch rund fünf Stunden von den Ermittlern einvernommen. Der Lebensgefährte der 25-jährigen Mutter blieb dabei grundsätzlich bei der Version, dass das Mädchen in der Gehschule gestürzt sei. Die Mutter zeige sich kooperativ, hieß es aus Behördenkreisen.
Einschaltung der Jugendwohlfahrt
Die Befragung der beiden Verdächtigen ist noch nicht beendet. Der Abschlussbericht des Landeskriminalamtes soll in etwa zwei bis drei Wochen bei der Staatsanwaltschaft Salzburg einlangen. Vorher gebe sie keine Stellungnahme ab, sagte die Mediensprecherin der Staatsanwaltschaft.
Reagiert hat inzwischen auch die Jugendwohlfahrt: “Aufgrund der Informationen aus dem Spital hat das Jugendamt Gefahr im Verzug ausgesprochen. Wir haben damit die vorläufige Obsorge für das Kind und verfügen über das Aufenthaltsrecht”, sagte Hannes Herbst, der Leiter der Jugendwohlfahrt der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung. Der Verdacht auf Misshandlung habe sich ja durch den Bericht der Kinderschutzgruppe erhärtet, begründete er.
Aussagen der Eltern fragwürdig
Zunächst bleibe das knapp neun Monate alte Mädchen ohnehin im Spital. “Wir warten jetzt die Ermittlungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft ab, dann werden wir weitere Entscheidungen treffen. Sollte das Kind schon davor aus dem Spital entlassen werden, werde es vorübergehend bei Pflegeeltern untergebracht. Eine Rückgabe zur Mutter und deren Lebensgefährten sei erst möglich, “wenn sicher ist, dass keine Gefahr besteht. Da muss alles geklärt sein”. Bisher hatte das Jugendamt laut Herbst noch keinen Kontakt zur Mutter und deren Partner.
Das Baby war am Montag mit geschwollenen Beinen und einem Hämatom im Gesicht ins Spital eingeliefert worden. Dort wurde festgestellt, dass beide Unterschenkel gebrochen waren. Die Eltern nannten als Grund, dass das Mädchen in der Gehschule gestürzt sei. Doch die Ärzte glaubten diese Version nicht und erstatteten Anzeige. Am Mittwoch befasste sich die Kinderschutzgruppe mit dem Fall, die danach von einem “hochgradigen Verdacht aus Misshandlung” sprach.
(APA)