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Austria-Trainer Thorsten Fink: Derbysieg "ein Produkt der Vergangenheit"

Austria-Coach Thorsten Fink genießt den Moment.
Austria-Coach Thorsten Fink genießt den Moment. ©APA/Georg Hochmuth
Austria-Trainer Thorsten Fink ist nach dem Prestigeerfolg im Wiener Derby gegen Rapid voll des Lobes für seine Mannschaft und erteilt Spielerberatern eine Absage.
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"Austria hat es vorgemacht"
Austria jubelt im Allianz-Stadion
Ausschreitungen beim Derby

Die Austria hat am Sonntag den zweiten prestigeträchtigen Erfolg innerhalb von vier Tagen eingefahren. Am Donnerstag holten die “Veilchen” in der Europa League ein Auswärts-3:3 gegen die AS Roma, nun gewannen sie das 319. Wiener Derby gegen Rapid mit 2:0 und fügten dem großen Rivalen damit die erste Meisterschaftsniederlage in dessen neuem Allianz-Stadion zu.

“Wir sind die erste Bundesliga-Mannschaft, die hier gewonnen hat. Das ist für unseren Verein sehr wichtig”, sagte Trainer Thorsten Fink. Dass der Sieg auch mit etwas Glück zustande gekommen war, stellte der Deutsche nicht in Abrede. “Rapid hat kein schlechtes Spiel gemacht, aber die entscheidenden Fehler begangen, und wir haben sie ausgenützt.”

Austria-Trainer Fink: “Vergangenheit hat uns Selbstvertrauen gegeben”

Den Ausgang der Partie erklärte Fink auch mit den psychologischen Auswirkungen der jüngsten Resultate. Während die Austria bei drei Ligasiegen in Folge hält und die Europa-League-Gruppenphase bisher ohne Niederlage überstand, wartet Rapid schon seit sechs Bewerbspartien auf einen vollen Erfolg.

Deshalb sei der Erfolg im Allianz-Stadion “ein Produkt der Vergangenheit” gewesen, meinte der Austria-Trainer. “Die Vergangenheit hat uns viel Selbstvertrauen und in der einen oder anderen Situation Glück gebracht. Aber Glück hat man nur, wenn man gut spielt. Rapid hatte in der Vergangenheit Probleme, und dann geht die eine oder andere Chance nicht rein.”

Holzhauser quälte sich trotz Bänderrisses

Der Austria kam aber auch ein umstrittener Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Harald Lechner bei einem Duell zwischen Mario Sonnleitner und Alexander Grünwald zugute. “Doch das war keine absolute Fehlentscheidung”, betonte Fink, und Grünwald meinte: “Sonnleitner hat mich ganz klar getroffen. Ich habe danach Blut gespuckt. Ich war aber auch mit dem Kopf unten. Den Elfmeter kann man geben, muss man aber nicht geben.”

Raphael Holzhauser, der trotz Bänderrisses im Knöchel bis zur 66. Minute durchhielt, verwertete den Penalty eiskalt zur Führung für die Austria. Das zweite Tor besorgte Grünwald in der 48. Minute. “Wir haben das 2:0 zum richtigen Zeitpunkt gemacht, denn das 1:0 hätten wir wahrscheinlich nicht bis zum Schluss durchgestanden”, gab Fink zu.

Fink: “Die Basis ist die Meisterschaft”

Der 48-Jährige sprach seiner Mannschaft ein Sonderlob aus, weil sie trotz der kräfteaufreibenden Partie gegen Roma noch einmal alles in die Waagschale warf. “Dieses Spiel heute war mir wichtiger als das in Rom. Die Basis ist die Meisterschaft, nicht die Europa League.”

In der Liga lief es für die Favoritner zuletzt wunschgemäß. Durch den Derbyerfolg liegt der Tabellenvierte schon fünf Punkte vor Rapid und reduzierte gleichzeitig den Rückstand auf Spitzenreiter Sturm Graz auf sieben Punkte. Die Steirer sind am kommenden Sonntag bei den “Veilchen” zu Gast.

Finks Absage an die Spielerberater

Fink blickt dem Spitzenspiel relativ gelassen entgegen. “Natürlich wollen wir Meister werden, aber es ist für uns kein Muss”, sagte der frühere Bayern-Profi und ergänzte, für ihn sei Red Bull Salzburg nach wie vor der große Titelfavorit. Außerdem verwies der Austria-Trainer auf das Vorjahr. “Damals waren wir Herbstmeister, und dann waren wir am Ende klar hinter Salzburg und Rapid.” Dennoch riet Fink seinen Spielern, “den Moment zu genießen”.

Dies tat Osman Hadžikić in vollen Zügen. “In den letzten zwei Derbys ist es für mich nicht so gut gelaufen. Umso glücklicher bin ich, dass es heute gepasst hat”, jubelte der Ersatzmann des Langzeitverletzten Robert Almer nach seiner wohl besten Leistung bei den Austria-Profis. “Es muss kein Spielerberater mehr anrufen, wir brauchen keinen Tormann”, schmunzelte Fink. Die nächste Bewährungsprobe des 20-Jährigen steigt am Mittwoch im Cup-Achtelfinale auswärts gegen den Regionalligisten ASK Ebreichsdorf.

(APA, Red.)

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