Das Urteil des ÖFB ist gefallen. Die Ausschreitungen beim Cupspiel gegen Sturm Graz am 23. September kosten Austria Salzburg satte 14.500 Euro. Ein schwerer Schlag für den Tabellenführer der Regionalliga West. Zudem verweigert die Stadt Vöcklabruck der Austria die Austragung künftiger Risikospiele im Exil-Stadion.
Schwerer Schlag für Austria Salzburg
„Fakt ist, dass die Ereignisse von Vöcklabruck unseren Verein jetzt vor eine der größten Bewährungsproben der vergangenen Jahre stellen. Alleine die Geldstrafe in der Höhe von 14.500 Euro stellt für uns als Amateurverein eine extreme budgetäre Belastung dar. Was aber viel schwerer wiegt, als das Hausverbot in Vöcklabruck und die Geldstrafe, ist die Tatsache, dass damit vieles der Aufbauarbeit der letzten Jahre wieder zunichte gemacht wurde. Das trifft uns vor allem auch deswegen, weil es damit auch wieder schwieriger geworden ist, Sponsorengelder zu akquirieren. Ich bin trotz alledem zuversichtlich, dass wir diese Herausforderungen in den nächsten Wochen lösen werden, wenn alle innerhalb und außerhalb des Vereins ihre Verantwortung wahrnehmen und ihren Teil dazu beitragen“, sagte Obmann Walter Windischbauer in einer ersten Reaktion.
10.000 Euro Strafe für Sturm Graz
Die Strafe setzt sich im Detail folgendermaßen zusammen: 13.500 Euro Geldstrafe für Verstöße gegen die Veranstaltungs- sowie Pyrotechnikbestimmungen. Plus dem Widerruf der in einem Vorverfahren bedingt ausgesprochenen Geldstrafe von 1.000 Euro. Gastverein Sturm Graz muss 10.000 Strafe zahlen. Beide Entscheidungen sind rechtskräftig.
Täter teilweise ausgeforscht
In den letzten Tagen wurden die Austria-Verantwortlichen von der Exekutive informiert, dass zahlreiche an den Ausschreitungen nach dem Sturm-Graz-Spiel Beteiligte in der Zwischenzeit identifiziert werden konnten.
Walter Windischbauer: „Wir haben in diesem Zusammenhang den ermittelnden Behörden auch unsere volle Unterstützung zu gesagt. Wir hoffen, dass möglichst viele Personen identifiziert und dann auch zur Rechenschaft gezogen werden können. Auch wenn die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind, ist davon auszugehen, dass diese Personen mit entsprechenden Gerichtsverfahren zu rechnen haben. Selbstverständlich werden diese Personen dann von unserer Seite auch mit einem Stadionverbot belegt. Sollten sich wider Erwarten auch Mitglieder des SV Austria Salzburg darunter befinden, werden wir diese mit sofortiger Wirkung aus dem Verein ausschließen. Gleiches erwarten wir auch von den Verantwortlichen der Fanclubs, wenn sich herausstellen sollte, dass Mitglieder aus ihren Reihen beteiligt waren.“
Randalierer werden zur Kasse gebeten
Im Hinblick auf die ÖFB-Geldstrafe und mögliche Schadensforderungen aus Vöcklabruck kündigen die Austria-Verantwortlichen entsprechende Schadenersatzforderungen gegenüber den Beteiligten an: „Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um von den identifizierten Tätern auch Schadenersatz einzuklagen. Hier werden wir ein klares Zeichen setzen.“
Auch sportliche Hürden
Der sportliche Leiter Gerhard Stöger teilt diese Zuversicht vor allem im Hinblick auf die sportliche Seite: „So bitter die Folgen für uns auch sind, ich bin froh, wenn die Vöcklabruck-Ereignisse endlich aufgearbeitet und abgeschlossen sind. Dann können wir uns endlich wieder auf unser sportliches Ziel, den Aufstieg, konzentrieren.“ In diesem Bereich hat Stöger in den nächsten Tagen alle Hände voll zu tun. Nach dem Abgang von Klaus Schmidt sucht Austria Salzburg einen neuen Cheftrainer.