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Austria-Anhänger raubte Rapid-Fan aus

„Ich wollte ihm zeigen, dass Rapid Scheiße ist“, lautete am Freitag die Erklärung von Leopold G. (24), der sich wegen schweren Raubes vor einem Wiener Schwurgericht (Vorsitz: Peter Liebetreu) verantworten musste.

Der fanatische Anhänger des Fußballklubs Austria Wien war in der Nacht zum 1. November 2004 beim Verlassen eines Lokals einem Mann begegnet, der anhand seines grün-weißen Schals als Rapid-Fan zu identifizieren war. Darauf wurde er – vermutlich „Nebenwirkung“ seiner nicht gelinden Alkoholisierung – rabiat.

Rapid-Schal “misshandelt”

Er zückte ein Messer und forderte den 21-Jährigen auf, ihm sofort den Schal zu übergeben. Den zerschnitt er dann genüsslich und versuchte auch noch, die Fetzen mit seinem Feuerzeug anzuzünden. Anschließend trank er das Dosenbier aus, das der gegnerische Fußball-Anhänger in seinem Rucksack mit sich führte.

Weil er ihn damit offenbar noch immer nicht genug gedemütigt hatte, dirigierte Leopold G. sein Opfer mit dem Messer zu einem Bankomaten, wo der 21-Jährige Geld abheben und ihm überlassen wollte. Dessen Konto war allerdings überzogen, so dass der Täter durch die Finger schaute. Auf der Anklagebank wirkte er nun mehr als zerknirscht: „Für mi war’s a Horror, wie i g’hört hab, dass i an schweren Raub g’macht haben soll!“

Staatsanwalt – ein eingefleischter „Grün-Weißer“ – war erbost

Der Staatsanwalt machte beim Vortrag der Anklageschrift übrigens einen ganz besonders strengen Eindruck. Was daran liegen dürfte, dass sein Dienstzimmer mit Fan-Artikeln von Rapid Wien ausstaffiert ist und ihm die Vorgangsweise des Angeklagten daher besonders nahe ging. Dieser hatte mit Herbert Eichenseder nicht nur einen rechtlich versierten, sondern auch auf der „richtigen Seite“ stehenden Verteidiger: Eichenseder ist seit Jahrzehnten treuer Austria Wien-Anhänger.

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