Gezeigt werden Pfeifen, Zigarrenhalter und Tabakdosen der sinnlichen Art.
Tabakdosen mit sexy Inhalt
Rund 100 Ausstellungsstücke vom frühen 18. Jahrhundert bis zu den 70 er Jahren sind im Rathaus zu begutachten. Schnupftabakdosen, die unter ihrem doppelten Boden anzügliche Zeichnungen verbergen, sind in der Schau genauso zu finden wie eine erotische Fotografie von Helmut Newton und originelle Tabakwerbeplakate mit zweideutigen Andeutungen.
Die Sammlerstücke entstammen dem Schloss Schönbrunn. Bis zum 27. Oktober stehen sie als Leihgabe in Frastanz.
Was macht das Rauchen eigentlich so sexy? Man führt einen Gegenstand zum Mund, hält den Glimmstängel lasziv oder raucht die berühmte Zigarette danach”, meint der Wiener Austellungsveranstalter Georg Thiel. Die Gemeinsamkeit von Tabak und Erotik gehöre zur Kulturgeschichte.
Die Zigarette als Flirt-Utensil
Ausstellungs-Kuratorin Sabine Fellner fügt hinzu: Die Zigarette ist ein Accessoire zur Aufnahme von zwischenmenschlichen Beziehungen.” Rauchen verbindet eben. Vor allem, wenn es funkt.
Fellner erklärt, dass es Frauen im 19. Jahrhundert nicht gestattet war, zu rauchen. Erst mit dem Aufkommen der Zigarette wurde der Frau der Tabakkonsum wieder erlaubt. Die Zigarette wurde sogar, wegen ihrer schlanken, leichten und weißen Form, zu einem Symbol des Femininen.
Pfeifen und Tabakdosen sind im Frastanzer Rathaus nichts Neues. Altbürgermeister Harald Ludescher hat dafür gesorgt, dass in den Gängen der Amtsstube seit vier Jahren rund 160 Dauerleihgaben aus dem ehemaligen Wiener Tabakmuseum stehen.
Wir möchten damit an unsere Geschichte erinnern. Frastanz ist die einzige Vorarlberger Gemeinde, die über 200 Jahre lang Tabak angebaut hat.” Ludescher selbst ist Zigarrenraucher und will in Zukunft öfter interessante Tabak-Sonderausstellungen im Rathaus präsentieren.
Ob diese genau so sinnlich werden, wie Tabak und Eros”, wollte der Frastanzer Altbürgermeister noch nicht verraten.
Die Ausstellung öffnet am Samstag Abend um 18.00 Uhr im Rahmen der Langen Nacht der Museen.”
Noch bis zum 27. Oktober können die Ausstellungsstücke montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr bewundert werden.
Anmeldung für Führungen telefonisch unter 05522-515340.
