Die Ministerin hatte mit ersten Ergebnissen aufhorchen lassen: Sie sagte, 45 Prozent der in Österreich lebenden Moslems seien der Studie zufolge integrationsunwillig. Für diese Aussage erntete Prokop herbe Kritik und den Vorwurf des Schüren von Rassismus.
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Darabos warf Prokop oberflächlichen Umgang” mit dem Thema Zuwanderung vor. Die Grüne Migrationssprecherin Stoisits meinte, Prokops Verhalten sei ein Paradebeispiel für das Schüren von Rassismus”. Ihre Behauptung, 45 Prozent der Moslems in Österreich seien nicht integrationswillig, sei wissenschaftlich überhaupt nicht belegt. Die Wiener Integrationsstadträtin Wehsely meinte, das Verhalten der Ministerin sei verantwortungslos”. Die Studie zeichne dagegen ein viel differenzierteres Bild.
Die von der Innenministerin genannten 45 Prozent integrationsunwilliger” Moslems sind in der – der APA vorliegenden – Studie über die Integration muslimischer Mitbürger in Österreich nicht zu finden. Es wird hingegen festgehalten, dass der Mainstream … durch integrationsfreundliche Grundhaltungen repräsentiert (wird), nicht durch religiös-konservative oder versteinerte kulturelle Vorprägungen”. Es gebe zwar eine signifikante Minderheit”, die anders denkt, sie kann aber keine Meinungsführerschaft beanspruchen”. Das Innenministerium meinte, dass der APA offenbar nur ein Teil der Studie vorliege und verwies auf die offizielle Präsentation.
Am vergangenen Samstag publizierte die Tiroler Tageszeitung” die Äußerungen der Ministerin. Die Studie selbst wird Prokop erst heute, Freitag, vorstellen. Anlass ist die Eröffnung der Konferenz Dialog der Kulturen und Religionen”.