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Ausgesackelt: Wiener Linien kassieren

Bild: Andreas Habicher
Bild: Andreas Habicher
Seit Freitag haben die Wiener Linien ihre Tarife spürbar angehoben. Was die Fahrgäste schmerzt, ärgert auch die Rathaus-Opposition. Die Erhöhungen im Detail!.

Der Preis für die Jahreskarte steigt von 409 Euro auf 449 Euro. Die Monatskarte kostet ab dem 1. Juni 49,50 Euro anstatt 45 Euro. Die reguläre Wochenkarte schlägt jetzt mit 14 Euro statt 12,50 Euro zu Buche.

ÖVP: “Nur beim Abzocken schnell!”

„Die Wiener Linien sind nur beim Abzocken ihrer Fahrgäste schnell unterwegs. Während man von ihnen Verspätungen sonst leider gewohnt ist, konnten sie es offenbar nicht erwarten, ihren Kunden die höheren Fahrpreise aufs Auge zu drücken. Deshalb haben sie einige Fahrscheinautomaten einen Tag zu früh umgestellt. Die Wiener Linien sind aufgefordert, das unzulässige Körberlgeld den betroffenen Fahrgästen rasch und vor allem unbürokratisch zurück zu erstatten. Dieses unverschämte Vorgehen zeigt aber eines: Den Wiener Linien ist offenbar jedes Mittel recht, um ihre Kundinnen und Kunden nachhaltig zu verärgern“, kritisiert der Verkehrssprecher der ÖVP Wien, Wolfgang Gerstl. Er forderte die zuständige Finanzstadträtin Brauner auf, die Wiener Linien zu einer wirklichen Kunden- und Serviceorientierung anzuhalten.

Grüne: “Chuzpe!”

Die “Tariferhöhung bei den Öffis ist eine Chuzpe auf dem Rücken der Wiener Bevölkerung und eine umweltpolitisch kontraproduktive Maßnahme“, kommentiert die Sprecherin für den Öffentlichen Verkehr der Grünen Wien, Ingrid Puller diesen Schritt. In Zeiten des Klimawandels würden alle PolitikerInnen von der Notwendigkeit der Förderung des Öffentlichen Verkehrs reden. Die Verteuerung der öffentlichen Verkehrsmittel in Wien werde aber sicher nicht zur Verringerung des CO2-Ausstoßes beitragen.
„Ein verbessertes Angebot bei den Öffis sollen weder die Wiener Linien noch die Fahrgäste bezahlen müssen“, verlangt Puller. Vielmehr müßten die erforderlichen Mittel aus der Parkometerabgabe, einer Citymaut oder einer Klimaabgabe zur Verfügung gestellt werden.

BZÖ: “Skandalöser Griff in die Geldbörsen!”

Als „skandalösen Griff in die Geldbörsen der Wienerinnen und Wiener“ bezeichnete BZÖ-Generalsekretär Gerald Grosz die drastischen Erhöhungen der Fahrscheine in Wien. „Die Wiener SPÖ unter Bürgermeister Häupl betreibt brutales Raubrittertum und Wegelagerei. Hier wird die Bevölkerung nur ausgesackelt, ohne im Gegenzug mehr Leistungen zu erhalten. Tagtäglich gibt es massive Störungen und Verspätungen bei den Wiener Linien. Dafür müssen die Menschen jetzt auch noch mehr zahlen“, zeigte sich Grosz empört. Grosz verwies in diesem Zusammenhang die Preisentwicklung bei den Wiener Linien in den vergangenen 13 Jahren. Seit 1994 wurden die Öffis-Tarife vier Mal erhöht. Der Einzelfahrschein hat sich von 1,09 Euro auf 1,70 Euro, also um 56 Prozent, verteuert, die Jahreskarte von 319 auf 458, also um 43 Prozent.

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