Schon 2004, 2006 und 2008 wurden solche Befragungen durchgeführt. Nach teils alarmierenden Ergebnissen 2004 wurden Maßnahmen erarbeitet, seither ist ein leichter Aufwärtstrend festzustellen. Probleme gebe es weiterhin hinsichtlich der Arbeitszeit sowie bei personellen Ressourcen, dazu müssten Turnusärzte weiter viel Zeit mit Dokumentationstätigkeiten und Administration verbringen, statt am Patienten zu lernen, so das Resultat. Einschulung sowie Aus- und Weiterbildung hätten sich “signifikant verbessert“, auch wenn noch viel zu tun sei, so Walla.
Am meisten Verbesserungspunkte konnte das LKH Bludenz für sich verbuchen, wo viele der Anregungen der Jungärzte realisiert worden seien. Man hoffe, dass nun auch die Krankenhausbetriebsgesellschaft erkenne, dass die Einführung eines einheitlichen Turnusärzte-Tätigkeitsprofils in allen Vorarlberger Spitälern essenziell sei, um ein konstruktives Arbeiten und Lernen am Patienten zu ermöglichen, betonte Turnusärztesprecher Simon Mayer. Jungärzte, aber auch deren Ausbildner, bräuchten zudem klar definierte Ausbildungszeiten.
LKH Bregenz hat Nachholbedarf
Den größten Nachholbedarf ortete die Studie im LKH Bregenz, wo viele Ausbildungskategorien negativ bewertet worden seien. Deutlich positiver als bei der Befragung vor zwei Jahren fielen die Bewertungen für das LKH Feldkirch und für das Stadtspital Dornbirn aus, in letzterem schnitt vor allem die Pädiatrie gut ab.
Walla erneuerte seine Forderung nach einer Lehrpraxis, in der Turnusärzte beim praktischen Arzt arbeiten und von ihm ausgebildet werden. Dieses pro Jahr rund 300.000 Euro teure Modell wäre für Nachwuchsmediziner ideal, um möglichst viel Wissen in ihre Ärztetätigkeit mitzunehmen, was wiederum den Patienten zugutekommen würde. Hier läge eine “große Chance” für das Land Vorarlberg, im Gesundheitswesen eine Vorreiterrolle zu übernehmen, warb Walla für die Idee.
Dornbirn: Bericht der Turnusärzte über die derzeitige Situation
APA / VOL Live