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Aus Kostengründen: Wiener U5 wird vier Jahre später eröffnet - auch zweite Bauphase verschoben

Beim Bau der U5 und der U2 gibt es aus Einsparungsgründen Verzögerungen.
Beim Bau der U5 und der U2 gibt es aus Einsparungsgründen Verzögerungen. ©APA/HANS KLAUS TECHT
Die Inbetriebnahme der Wiener U5 von Karlsplatz bis Frankhplatz wird aus Kostengründen um vier Jahre verschoben. Die U-Bahnlinie wird erst 2030 eröffnet, nachdem der neue U2-Abschnitt bis Matzleinsdorfer Platz fertiggestellt ist, erklärten Stadträtin Ulrike Sima (SPÖ) und die Geschäftsführerin der Wiener Linien, Alexandra Reinagl, am Mittwoch. Dadurch werden Betriebskosten in Höhe von 18 bis 20 Millionen Euro eingespart. Zudem verzögern sich die Baustarts der zweiten Abschnitte der U5 und U2.

Die geplant gewesene vorübergehende gemeinsame Führung der beiden Linien auf einer Strecke wird es damit nicht geben, hieß es bei dem Medientermin. Der Vorteil für das Öffi-Netz sei nicht groß genug, "um eine Doppelführung der U5 und der U2 auf den vier Stationen zwischen Karlsplatz und Rathaus finanziell zu rechtfertigen", betonte Reinagl. Neu wäre nur die Station Frankhplatz gewesen, erläuterte Sima. Die erste Baustufe sei im Plan, die U2 bis Matzleinsdorfer Platz werde wie zuletzt vorgesehen bis 2030 fertiggestellt, die U5 bis Frankhplatz unverändert bis 2026, aber nun noch nicht im kommenden Jahr eröffnet.

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Wiener U5 wird vier Jahre später eröffnet: Zweite Abschnitte verzögert

Der Baustart der Verlängerung der U5 bis Hernals verzögert sich um ein Jahr bis 2028, jener der U2 bis Wienerberg um zwei Jahre bis 2030 mit geplanten Fertigstellungen Mitte der 2030er-Jahre. Damit könnten die Wiener Linien einen weiteren Beitrag zur Entspannung leisten "in Zeiten der angespannten Budget-Lage" der Stadt, erläuterte Sima. "Das Projekt hat natürlich die Kosten, die es hat, aber wir teilen es dadurch auf mehrere Jahre auf und es kommt nicht zu einer Kumulation in drei Jahren, wo wir sehr, sehr hohe Ausschläge an Budgetbedarf in diesem Projekt gehabt haben."

Die gestiegenen Ausgaben für den U-Bahn-Ausbau seien keine "tatsächlichen Mehrkosten im Sinne einer Kostenerhöhung", sondern durch die hohe Inflation entstanden, sagte Sima. Die Gesamtkosten seien schwer zu prognostizieren, "weil wir eigentlich nicht wissen wie entwickelt sich die Wirtschaft, wie entwickelt sich die Inflation? Ich hoffe, dass der Wahnsinn irgendwann ein Ende hat", so die Stadträtin für Mobilität und Stadtplanung.

"Es gibt keinen Baustopp im Projekt und wir werden das Projekt auch bis Mitte der 2030er-Jahre gut über die Bühne bringen", versicherte Sima. "Wir treiben den Öffi-Ausbau mit voller Kraft voran", betonte auch Reinagl. Die zweiten Bauabschnitte befinden sich in der Genehmigungsstufe. "Wir sind zuversichtlich, dass wir 2028 den Spatenstich der U5 nach Hernals setzen und 2030 mit der Verlängerung der U2 bis zum Wienerberg starten werden", sagt die Wiener-Linien-Geschäftsführerin.

Kritik der Oppositionsparteien

"Das U2/U5-Projekt wird unterbrochen und verschoben. Die U5-Station Hernals wird wohl niemals kommen", befürchtete FPÖ-Wien-Obmann Dominik Nepp indes in einer Aussendung. Das Projekt sei "mittlerweile ein Milliardengrab. Ursprünglich waren zwei Milliarden Euro vorgesehen - mittlerweile sprechen Schätzungen davon, dass die Gesamtkosten am Ende bei bis zu zehn Milliarden Euro liegen werden", warnte er.

Die Grünen kritisierten, die Verzögerung beim Öffi-Ausbau würde "doppelt und dreifach" schaden - auch der Wirtschaft. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) habe durch Preiserhöhungen die 365-Euro-Jahreskarte zerstört. "Jetzt auch noch die U5 aufs Wartegleis zu verschieben, ist eine Verhöhnung der Wiener Öffi-Fahrgäste", wurden Judith Pühringer und Peter Kraus, die Parteivorsitzenden der Grünen Wien, zitiert. "Wenn Projekte dieser Größenordnung wegen Budgetproblemen aufgeschoben werden, zeigt das, wie schlecht die Stadt Wien gewirtschaftet hat. Der Preis dafür ist Stillstand statt Mobilität", reagierte der Wiener ÖVP-Landesparteiobmann Markus Figl in einer weiteren Aussendung.

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(APA/Red.)

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