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Aus Heimweh zurück ins Gefängnis

Der 19-Jährige überfiel in Bregenz eine Apotheke, danach noch zwei weitere Personen. Doch der Räuber ging leer aus, der Schwurgerichtshof verurteilte ihn zu vier Jahren Haft.

Zitternd sitzt der junge Bursche auf der Anklagebank. Mit 14 war das Kind türkischer Gastarbeiter heroinabhängig, kämpfte mit Integrationsschwierigkeiten. Mit 16 erstmals vorbestraft, mit 17 verübte er den ersten Raub und bekam zwei Jahre.

Die Taten habe er nicht des Geldes wegen begangen, sondern weil er wieder ins Gefängnis wollte, verantwortete sich der Räuber. “Nur so sah ich eine Chance von den Drogen wegzukommen”. Eine Version, welche die Geschworenen jedoch nicht glaubten. “Geld her”, hatte der Räuber schließlich im März vergangenen Jahres immer wieder gefordert. Dass er in Wirklichkeit gar keines wollte, glaubte niemand im Saal.

Vier Jahre Haft

70 Euro verschlang die Drogensucht pro Tag, wurde zum finanziellen Problem. Vor Gericht konnte sich der gescheiterte Räuber an viele Dinge nicht mehr erinnern: “Ich war voll auf Drogen.” Er sei während der Tat zurechnungsfähig gewesen, attestierte aber Primar Reinhard Haller. Der Drogenhunger begünstige als typische Entzugserscheinung Straftaten, so der Drogenexperte weiter. Das Urteil – vier Jahre unbedingt – ist noch nicht rechtskräftig.

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