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Aus für Tempo 60 und 70

In Wien darf man - abgesehen von Autobahnen - künftig nirgendwo schneller als Tempo 50 fahren - Maßnahmenpaket bringt Einschränkungen auch für Lkw und Baufahrzeuge.

Bis Jahresende verordnet die Gemeinde damit das Aus für die bisher noch erlaubten 70 Stundenkilometer auf der Triester Straße oder die 60 km/h auf der Westausfahrt. Die Temporeduktion ist Teil des zweiten Wiener Feinstaub-Maßnahmenpakets, das am Freitag im Rathaus präsentiert wurde.

Von der Geschwindigkeitsbeschränkung betroffen sind neben verschiedenen weiteren Ausfallrouten auch einige der beliebtesten Motorradstrecken Wiens, etwa die Höhenstraße und die Exelbergstraße. Trotzdem erwartet sich Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker (S) keine allzu großen Proteste von den Kfz-Lobbys. „Wir haben mit ARBÖ und ÖAMTC geredet“, sagte er vor Journalisten: „Die Freude hält sich in Grenzen, aber das Verständnis ist vorhanden.“

Fahrverbot für alte LKW’s

Zusammen mit Umweltstadträtin Ulli Sima (S) präsentierte er ein ganzes Paket an Maßnahmen, mit dem um vier Mio. Euro die Feinstaubbelastung um 113 Tonnen pro Jahr reduziert werden soll. Unter anderem kommt mit einer Übergangsfrist bis 2008 ein Fahrverbot für Lkw, die vor dem 1. Jänner 1992 zugelassen wurden. Durch Abgasfernmessungen will man zudem die „kleine Zahl an Stinkern, die einen Großteil der Emissionen ausmachen“, aus dem Straßenverkehr herausbekommen, so Sima.

Für so genannte Offroad-Dieselmotoren (also Bagger, Baumaschinen oder Hubstabler) mit mehr als 18 Kilowatt Leistung führt Wien ab 2008 eine Partikelfilter-Pflicht ein. Bei mehr als 37 kW kommt sie schon ab 1. September 2006. Beim Winterdienst setzt die Stadt auf Salzsole-Kehrmaschinen, die auch bei Minustemperaturen den Splitt von den Straßen holen können. Generell kommen verstärkt emissionsarme Arbeitsgeräte zum Einsatz, und auch der Fuhrpark wird in Hinblick auf höchste Umweltstandards erneuert.

Neue Regelung für Heizöl

Zusätzlich wird „Heizöl leicht“ in Betriebsanlagen verboten und nur noch die Sorte „extra leicht“ erlaubt. In Industrie, Gewerbe und auf Baustellen gibt es weitere Auflagen zur Staubminderung, und auch die Verwendung von mobilen Stromgeneratoren wird eingeschränkt.

Die Maßnahmen wurden im Rahmen des Projekts „ULI“ (kurz für „Urbane Luftinitiative Wien“) ausgearbeitet. Eine Bezeichnung, die übrigens nicht das Geringste mit ihrem eigenen Namen zu tun habe, wie Stadträtin Ulli Sima auf APA-Anfrage lächelnd betonte. Das gleiche gelte für die Ozon-Hotline „Ozonix“. Diese sei keineswegs nach ihrem Lebenspartner, dem Wiener SP-Klubchef Christian Oxonitsch, benannt.

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