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Aus für Salzburg

Die 113 stimmberechtigten IOC-Mitglieder haben am Mittwoch in Prag Vancouver mit 63:51 zum Veranstalter der Olympischen Winterspiele 2010 gewählt. Salzburg schied bereits im ersten Wahlgang aus. | Reaktionen

Die olympischen Winterspiele 2010 finden in Vancouver statt. Die Kanadier entschieden bei der 115. IOC-Vollversammlung in Prag die Stichwahl gegen PyeongChang für sich. Der österreichische Bewerber Salzburg war bereits im ersten Wahlgang mit den wenigsten Stimmen unerwartet ausgeschieden. Kanada ist damit zum zweiten Mal nach 1988 Schauplatz von Winterspielen.

In dem von Generaldirektor Egon Winkler und Generalsekretär Robert Kaspar angeführten Salzburger Bewerbungskomitee war die Enttäuschung nach fast zweijähriger Arbeit groß. ÖOC-Präsident Leo Wallner sagte, Salzburg sei mit seinem Motto “Sound of Winter Sports” jedoch keinesfalls “durchgefallen”. Die Qualität des Bewerbungspapiers sei im IOC anerkannt, doch bei der Entscheidung spielten eben auch Aspekte wie Rotation der Spiele (Winter 2010 und Sommer 2012 nicht auf dem gleichen Kontinent; nicht mit Turin 2006 und Salzburg 2010 zwei Winterspiele in den Alpen hintereinander) eine wichtige Rolle. Vor allem die europäischen Bewerbungen von Leipzig, London, Moskau, Istanbul, Madrid für die Sommerspiele 2012 wurde von den Verantwortlichen als möglicherweise entscheidender Grund für das frühe Ausscheiden genannt.

Wenige Stunden vor der Entscheidung hatte die professionell vorbereitete Präsentation vor dem IOC-Plenum noch Hoffnungen auf eine Vergabe an Salzburg geweckt. Bundeskanzler Schüssel, Bürgermeister Schaden und Generaldirektor Winkler hatten die Vorzüge der Bewerbung hervorgestrichen, Ski-Star Hermann Maier und die Operndiva Grace Bumbry mit einem Live-Auftritt hatten an das “Herz” der IOC-Mitglieder appelliert. Leider vergeblich.

“Spiele zwischen Meer und Himmel”
Mit dem Motto “Spiele zwischen Meer und Himmel” war die mit über 550.000 Einwohnern größte Stadt der Provinz British Columbia zum Dreikampf mit dem südkoreanischen Pyoenchang und Salzburg angetreten. Die zwischen Meer, Fraser River und Küstengebirgen gelegene westkanadische Hafenmetropole, deren Stadtbild von Parks und ausgedehnten grünen Wohnvierteln geprägt ist, galt als Favorit nach dem positiven Bericht der Prüfungskommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).

Die IOC-Tester hatten der attraktivsten Großstadt Kanadas ein Konzept bescheinigt, “das sehr gute Bedingungen für die Sportler aufweist”. Selbst die Kritik an der Entfernung von 125 km zwischen Vancouver, wo die Eis-Wettbewerbe und die Eröffnungs- sowie Schlussfeier geplant sind, und den Whistler Mountains im Norden, wo die alpinen und nordischen Ski-Konkurrenzen sowie die Bob- und Rodelwettbewerbe stattfinden sollen, ist verstummt – dank einer Zusatzinvestition von 375 Millionen Euro. Das Geld wird investiert in eine als “Sea to Sky” betitelte drei- bis fünfspurige Autobahn.

Links zum Thema:
Salzburg 2010
PyeongChang 2010
Vancouver 2010

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