AA

Aus für französische Salomon-Produktion - profitiert Salzburg?

Der traditionsreiche Wintersportausrüster Salomon wird die Skiproduktion in seinem Ursprungsland Frankreich einstellen. Grund ist der Rückgang des weltweiten Skimarktes um 30 Prozent in den vergangenen Jahren.

Weltweit sollen demnach rund 400 Stellen von bisher 6.500 wegfallen. Bei Salomon Frankreich werden 284 Arbeitsplätze gestrichen.

Wie die „Salzburger Nachrichten“ (SN) am Freitag berichten, könnte davon nun der Salzburger Atomic-Standort in Altenmarkt profitieren. Amer-Präsidenten des Geschäftsbereichs Winter Sport Equipment ist seit gut einem Monat der frühere Atomic-Chef Michael Schineis. Salomon produziert ihm zufolge derzeit in Frankreich noch 100.000 bis 150.000 Paar höherpreisige Ski. Wie viele davon künftig bei Atomic in Salzburg und wie viele in Rumänien oder Bulgarien hergestellt würden, sei noch unklar und hänge auch von der Marktentwicklung ab, sagte Schineis den „SN“.

Auch an seinem Standort wird aber vorerst gespart: Schon am Donnerstag war bekanntgeworden, dass Amer die Teilproduktion von Spritzguss für Alpinskischuhe Ende des Jahres aus dem Pongauer Standort nach Rumänien abziehen wird. Für die 13 davon betroffenen und bereits informierten Mitarbeiter hat dies keine Auswirkungen – sie werden dann in anderen Produktionsbereichen übernommen, erklärte Schineis am Vortag. Derzeit werden in Altenmarkt rund 600.000 Ski produziert.

Salomon war 1997 von Adidas übernommen worden und im Mai 2005 an Amer Sports verkauft worden. Der Umsatz der gesamten Amer-Gruppe, zu der unter anderem auch der Tennis- und Golfschlägerhersteller Wilson gehört, war im Jahr 2006 um 27 Prozent auf 1,79 Mrd. Euro zurückgegangen. In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres betrug das Minus nochmals fünf Prozent, wobei vor allem Atomic Probleme bereitete.

Künftig wird es laut „SN“-Bericht keine Atomic-Fabrik und keine Salomon-Fabrik mehr geben, sondern nur noch Amer-Wintersportfabriken, die einem gemeinsamen Management unterstellt sind. Die industrielle Welt wird künftig klar von der Markenwelt getrennt. Die Kosten für die Umstrukturierung werden dem Bericht zufolge 40 Mio. Euro betragen und sollen noch ins Geschäftsjahr 2007 verbucht werden. Ab 2009 soll die Neuorganisation dann 20 Mio. Euro Einsparungen allein bei den Personalkosten bringen. Amer-Sports CEO Roger Talermo erwartet, dass die Umstrukturierung auch dem Ziel helfe, den Weltmarktanteil von Amer im Bereich Wintersportausrüstung von aktuell 30 Prozent auf 40 Prozent erhöhen zu können.

  • VIENNA.AT
  • Wirtschaft
  • Aus für französische Salomon-Produktion - profitiert Salzburg?
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen