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Aus der Mitte entspringt Ärger

Der Neubau des Bahnhofs Wien-Mitte wird von Anrainern mit einem Kriegsschauplatz verglichen – kann Ombudsmann helfen?

Staub und Lärm
Der Neubau Wien-Mitte erregt die Gemüter: Bereits seit einem Jahr sind die Bauarbeiten am größten innerstädtischen Bauprojekt in vollem Gange, für einige Anrainer ist die Situation unzumutbar, sie vergleichen sie gar mit einem „Kriegsschauplatz”. Tatsächlich ist es so, dass bestimmte Arbeiten auf Grund des laufenden Betriebs des Bahnhofs und der U-Bahn nur in der Nacht durchgeführt werden können. Die erbosten Anrainer aber behaupten, dass zu nachtschlafener Stunde auch solche Arbeiten stattfinden, die mit der U-Bahn in keinerlei Zusammenhang stehen. Diese würden „ohne Unterbrechung und unter untragbarer Lärm- und Staubentwicklung durchgeführt”. Und: „Seit Monaten ist der ruhige Schlaf der Anrainer empfindlich gestört, es gibt bereits ernste gesundheitliche Störungen.”

„Schwieriges Projekt”
Bezirksvorsteher Erich Hohenberger kennt die Vorwürfe, relativiert aber: „Die Beschwerden kommen von einem einzigen Haus, deren Bewohner von Anfang an gegen das Projekt waren.” Das sei zwar ihr gutes Recht, aber die meisten Anrainer können mit der Situation leben. Dass in der Nacht gearbeitet werden müsse sei zwar nicht optimal, aber es sei undenkbar, den laufenden Betrieb des Bahnhofs einzustellen: „Dann würde die ganze Stadt kollabieren.” Daher sei das Ganze ein sehr schwieriges Projekt. Ob alle Arbeiten in der Nacht wirklich notwendig sind, kann er nicht sagen. Hier müsse man den Sachverständigen vertrauen. Und die sagen, dass diese Arbeiten nur in der Nacht durchgeführt werden können.

ÖVP fordert Ombudsmann
Wegen der Beschwerden aus der Bevölkerung fordert die ÖVP- Landstraße eine permanent besetzte Ombudsstelle, die sich um die Anliegen und Bedürfnisse der Bürger kümmert. Der Landstraßer ÖVP- Klubobmann Andreas Keri dazu: „Das Bauprojekt Wien Mitte wird sich noch über viele Jahre hinziehen und bringt wesentliche Behinderungen für die anrainende Wohnbevölkerung. Eine Ombudsstelle mit einer rund um die Uhr besetzen Hotline wäre daher das Mindeste, um die Betroffenen zu informieren, Auskünfte zu erteilen und die Beeinträchtigungen möglichst gering bleiben.” So soll zum Beispiel bereits im Vorfeld informiert werden wenn Nachtarbeiten geplant sind. Bezirksvorsteher Hohenberger begrüßt die Idee eines Ombudsmannes, damit die Anrainer einen Ansprechpartner haben. Er erinnert daran, dass der Bezirk die Einrichtung einer solchen Stelle bereits beschlossen hat. Aber die Suche und die Installierung eines solchen Ombudsmannes sei nicht seine Aufgabe. Hohenberger verweist auf Stadt und ÖBB.

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