Der Brief wurde von der ‘Kronen Zeitung’ veröffentlicht und gesteht eine gestiegene Arbeitsbelastung und Personalmangel ein, zugleich wird der Bezirksdurchschnitt von lediglich vier bis fünf Anzeigen im Zuge der Parkraumüberwachung kritisiert. Idealerweise sollte “jeder exekutivdienstfähige Einsatzbeamte” pro Monat zehn Anzeigen durchführen. Die Begründung: Angeblich hätten sich die Beschwerden von Anrainern und der Bezirksvertretung über Untätigkeit der Polizei gehäuft.
Brief an alle Kommandanten
Der Brief richtet sich an alle Polizeikommandanten. Dem widersprach Polizeisprecher Hans Golob: “Das ist ein Schreiben von einem der 14 Stadtpolizeikommanden an seine Mitarbeiter. Grundsätzlich ist es legitim, an die Mitarbeiter solche Anordnungen herauszugeben, wenn etwa der Eindruck entsteht, dass der Verkehr stärker überwacht werden sollte.” Golob betonte, das sei “kein Geldeintreiben”, sondern “auch Aufgabe der Polizei“. Stärke Verkehrsüberwachung bedeute natürlich mehr Anzeigen und Organmandate.
Anweisung der Wiener Polizei wurde wieder zurückgezogen
Kaum erlassen, ist die Polizei-Anweisung zu einem härteren Vorgehen gegen Wiener Verkehrssünder schon wieder Geschichte. Landespolizeikommandant Karl Mahrer habe sie aufgehoben, um Missinterpretationen zu vermeiden, berichtete Golob am Dienstag Abend, nachdem die ‘Krone’ den “Befehl zum Abkassieren” zum Aufmacher ihrer Wiener Abendausgabe gemacht hatte. Der Schwerpunkt der Polizeiarbeit liege nämlich wie schon bisher auf der Kriminalitätsbekämpfung, so der Sprecher. Damit dieses Hauptziel nicht missinterpretiert werde, habe General Mahrer die von einem der 14 Stadtpolizeikommandanten gemachte Verfügung an die Wiener Polizei schriftlich aufgehoben.