Die umstrittene Veranstaltung anlässlich der Kapitulation von Hitler-Deutschland am 8. Mai 1945 fand dieses Jahr zwei Tage früher statt. Es gab keine Gegendemonstrationen, somit kam es auch zu keinen Zwischenfällen.
An der Veranstaltung nahmen zwischen 150 und 200 Burschenschafter teil. Rund 250 Polizeibeamte hatten den Veranstaltungsort, die Wiener Hofburg, großräumig abgesperrt, wie Werner Autericky vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT), der APA sagte. Die Heldenrede wurde wie üblich von einem prominenten FPÖ-Politiker gehalten. Diesmal war es der EU-Abgeordnete Andreas Mölzer. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Volksanwalt Ewald Stadler waren diesmal nicht dabei.
In seiner recht gemäßigten Ansprache hielt Mölzer den Europagedanken hoch und sprach sich für ein nach außen starkes, geeintes Europa aus. Denn jedes europäische Volk könne sich alleine schwer gegen den Islamismus und die mächtigen USA zur Wehr setzen. Das geeinte Europa müsse aber nach innen vielfältig bleiben, plädierte Mölzer für ein Europa der Vaterländer. Zum eigentlichen Anlass der Veranstaltung – der Kapitulation von Hitler-Deutschland – meinte Mölzer, man werde sich die Trauer über die eigene Tragödie und die gefallenen Väter und Großväter nicht nehmen lassen. Diese Trauer sei unser gutes Recht und unsere verdammte Pflicht. Man trete dem Zeitgeist, der das Heldentum der Gefallenen in den Dreck ziehe, entgegen.
Der Aufmarsch der Burschenschafter, der am Vorabend des FPÖ-Parteitags stattfand, verlief ohne Zwischenfälle. Die Korportierten hatten sich auf dem Josefsplatz versammelt und waren von dort mit ihren Fackeln in den Schweizerhof der Hofburg marschiert. Dort fand auch die übliche Kranzniederlegung statt. Autericky vom LVT bezeichnete die diesjährige Versammlung als so ruhig wie lange nicht mehr. Das Totengedenken in der Hofburg war letztes Jahr ausgefallen.