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Auf Alp in Tirol: Hundebesitzer kommt einer Kuh gefährlich nahe

Unglaubliche Szenen auf einer Tiroler Alp.
Unglaubliche Szenen auf einer Tiroler Alp. ©facebook.com/brenner.carmen
Eine unverständliche Aktion: Obwohl der Mann zuvor schon gewarnt wurde, kommt er auf einer Tiroler Alp mit seinem Vierbeiner einer Kuh gefährlich nahe.

Einfach unfassbar und unverantwortlich: Ein Facebook-Video zeigt auf der Axamer Lizum einen Hundehalter, der mit seinem Vierbeiner einer Kuh sichtlich zu Nahe kommt. "Solche Hundehalter gibt es leider auch! Eine absolute Provokation! 🤬", schreibt eine Facebook-Userin. "Wir haben ihn davor bereits bei einer Jungtierherde aufmerksam gemacht, dass er seinen Hund von den Kühen fernhalten soll, die schon sichtlich nervös und aufgescheucht waren, so dass wir einen großen Bogen um sie machen mussten", schreibt die Userin auf Facebook.

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"Kuh-Urteil" nach tödlicher Attacke

Im Februar dieses Jahres wurde in einem Zivilprozess nach einer tödlichen Kuh-Attacke auf eine deutsche Touristin im Juli 2014 im Tiroler Stubaital ein Landwirt zu einer Zahlung von 177.000 Euro (Streitwert lag bei rund 490.000 Euro) verurteilt. Der Bauer ging in Berufung, eine Entscheidung wird frühestens im September erwartet.
Die 45-Jährige war mit ihrem Hund auf einem Wanderweg unterwegs, als die Kühe plötzlich seitlich auf sie zuliefen und sie zu Tode trampelten. 

Nach dem "Kuh-Urteil" hat die damalige türkis-blaue Regierung im April 2019 ein in Kooperation mit Interessensvertretern ausgearbeitetes Aktionspaket "Sichere Almen" vorgestellt. Dieses enthält unter anderem zehn Verhaltensregeln für Alm-Besucher und eine Empfehlungscheckliste für Weideviehhalter, die für Sicherheit auf Almen sorgen sollen.

Land Vorarlberg: Versicherung für Tierhalter

In den österreichischen Bundesländern wurde auf die aktuelle Rechtslage und die damit verbundene Rechtsunsicherheit - das Tiroler Kuh-Urteil ist nicht rechtskräftig - reagiert. In Vorarlberg wurden Sperren von Wanderwegen für Hunde durchaus immer wieder angesprochen, erklärte Martin Rusch vom Fachbereich Alpwirtschaft und Elementarschäden im Amt der Vorarlberger Landesregierung.

Man wolle in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer und dem Tourismus aber zunächst auf Aufklärung und Information der Wanderer setzen. Das Land Vorarlberg hat aber bereits im April für Tierhalter einen Versicherungsschutz gegenüber Dritten eingerichtet. Damit wurde insbesondere das Haftpflichtrisiko der Tierhalter für die rund 40.000 Weidetiere auf den Vorarlberger Alpen gedeckt.

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