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Auch in Vorarlberg: "In jeder Klasse gibt es ein Mobbingopfer"

Elfriede Böhler von der Koordinationsstelle für Mobbing.
Elfriede Böhler von der Koordinationsstelle für Mobbing. ©VOL.AT
Früher hieß es hänseln - heute Mobbing. Egal welcher Begriff für diese spezielle Art von Demütigung genannt wird, Fakt ist: Es war und ist ein großes Problem. Heutzutage gehört Mobbing für Opfer und Täter zur Normalität. Ob verbal, mit Fäusten oder im Netz, Psychoterror ist präsenter denn je.

Elfriede Böhler ist Leiterin der neuen Koordinationsstelle Mobbing in Vorarlberg. Die Koordinationsstelle will unterstützen, um mit präventiven Maßnahmen Mobbing vorzubeugen und Menschen dafür zu sensibilisieren. Diese unabhängige Institution ist seit dem Schuljahr 2018/19 aktiv. Dass es so eine Koordinationsstelle dringend braucht, zeigt ein Blick auf die Zahlen. Immer mehr Kinder – auch in Vorarlberg – werden zu Opfern von Mobbing: Statistiken zufolge gibt es in jeder Klasse ein Opfer von Mobbin-Attacken. „Mobbing heißt, über einen längeren Zeitraum hinweg schikaniert und gezielt gedemütigt zu werden”, sagt Elfriede Böhler im VOL.AT-Interview. “Außerdem hat Mobbing immer einen Vorteil für den Täter.“

Hass im Netz

Selbstverständlich gab es Mobbing schon früher. Der große Unterschied zu früher sind jedoch die Möglichkeiten, die sich für die Täter durch Social Media und Messengerdienste eröffnen. Nacktfotos, verbale sowie gewalttätige Auseinandersetzungen werden auf Social Media verbreitet. Durch die Anonymität im Netz ist es für Jugendliche einfacher, Gemeinheiten zu verbreiten. Ebenso ist “grooming”, also wenn Erwachsene versuchen Kinder oder Jugendliche anzusprechen, mit dem Ziel sexuellen Kontakt mit ihnen aufzunehmen, ein Thema. Es wird schwieriger, Kinder und Jugendliche im Netz zu schützen. Elfriede Böhler rät allen, keine Fotos an Personen zu schicken, zu denen es keinen persönlicher Kontakt gibt.

Sozialkompetenz schon in der Schule lernen

Die Koordinationsstelle setzt auf Prävention und Sensibilisierung durch Workshops an Schulen. Jugendlich sollen auch durch das Fach „Soziales Lernen“ aufgeklärt und sensibilisiert werden „Es gibt schon einige Schulen die dieses Fach aktiv im Unterrichtsplan aufgenommen haben“, so Elfriede Böhler.

Ratschläge für Eltern und Opfer

Oft ist es für Eltern und Opfer schwer, sich zu wehren. Die Koordinationsstelle steht stets zur Beratung zu Verfügung und hilft, wo sie kann. Elfriede Böhler, Leiterin der Koordinationsstelle gibt Ratschläge für Angehörige und Opfer und erklärt welche Schritte eingeleitet werden können.

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