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Atomausstieg einzig vernünftiger Schluss

Eine europaweite Initiative zur Reform des Euratom-Vertrages startete Eva Glawischnig anlässlich des 16. Jahrestages der Atomkatastrophe von Tschernobyl.

„Die schreckliche Katastrophe vom 26. April 1986, in deren Folge Tausende Menschen ihr Leben lassen mussten und Hundertausende erkrankten, darf nicht in Vergessenheit geraten“, forderte Glawischnig in einer Aussendung. „Statt über milliardenschwere Euratom-Kredite den Ausbau der Atomindustrie in Osteuropa zu forcieren, müssen die europaweiten Bemühungen um einen Atomausstieg massiv verstärkt werden. Ein europäischer Atomausstieg ist der einzig vernünftige Schluss aus Tschernobyl.“

Glawischnig bereitet für den Kongress der Europäischen Grünen (17.-19. Mai in Berlin) eine Resolution für eine Reform des Euratom-Vertrages über den Weg des EU-Konventes vor. Die per EU-Vertrag seit 1957 festgeschriebene einseitige Förderung der Atomenergie soll beendet werden und die Atom-Gelder in Ausstiegsprojekte umgelenkt werden. Glawischnig erwartet sich durch die Unterstützung ihrer Initiative von den Grünen MinisterInnen und Parteien in ganz Europa weitere Schritte in Richtung europäischer Atomausstieg.

Über 400.000 Menschen wurden nach dem Supergau in Tschernobyl dauerhaft evakuiert und umgesiedelt. Die am stärksten betroffenen Länder Ukraine und Belarus, in deren Gebiet heute Tschernobyl liegt, geben bis zu 20 Prozent ihres Staatshaushaltes für Folgeschäden des Dramas aus. Mindestens neun Millionen Menschen sind nach wie vor erheblicher Radioaktivität, vor allem über die Nahrungskette, ausgesetzt.

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