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Asylwerber in NÖ unter Mordverdacht: Beschuldigter in U-Haft

Der Beschuldigte sitzt in U-Haft.
Der Beschuldigte sitzt in U-Haft. ©APA (Sujet)
Jener 25-Jährige, der in einer Asylunterkunft in NÖ einen Mann mit einem Stahlmeißel erschlagen haben soll, befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Er zeigt sich zu den Vorwürfen nicht geständig, obwohl ihn Blutspuren an seinen Schuhen schwer belasten.
25-Jähriger unter Mordverdacht
Asylwerber war amtsbekannt

Über einen 25-jährige Asylwerber, der am Donnerstag in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) festgenommen wurde und unter Mordverdacht steht, ist am Sonntag in Wiener Neustadt die U-Haft verhängt worden. Der Mann sei bisher nicht geständig, teilte Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft, zudem am Montag auf Anfrage mit.

Asylwerber in U-Haft zeigt sich nicht geständig

Der Nigerianer soll der Polizei zufolge in der Nacht auf Donnerstag einen 26-Jährigen aus Bangladesch in einer Asylunterkunft erschlagen zu haben. Das Motiv blieb vorerst unklar. Der Beschuldigte war wegen Suchtgiftdelikten bereits amtsbekannt

Der 25-Jährige wurde bei einem Freizeitgelände festgenommen, nachdem er denselben Stahlmeißel, mit dem er auch den Asylwerber aus Bangladesh erschlagen haben dürfte, Kindern nachgeworfen hatte. Bei der Festnahme des rabiaten Mannes wurden zwei Polizisten verletzt.

Blutige Schuhe belasten 25-Jährigen schwer

Auf einem Schuh des 25-Jährigen wurde in der Folge eine “blutähnliche Anhaftung” festgestellt. Ein vom Gericht bewilligter DNA-Abgleich ergab eine “eindeutige Übereinstimmung” mit dem Blut der Leiche des Mannes aus Bangladesch.

Betretungsverbot für Asylunterkunft

Gegen den 25-jährigen Asylwerber aus Nigeria ist nach Polizeiangaben vom Montag ein Betretungsverbot für die Asylunterkunft in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) ausgesprochen worden, obwohl sich ein damit verbundener Vorfall am 1. Mai außerhalb des Heimes zugetragen hatte. Man habe eine weitere Eskalation vermeiden wollen, sagte Sprecher Johann Baumschlager zur APA. Dem Nigerianer wird neben der Tötung eines Heimbewohners auch angelastet, am Dienstag vergangener Woche zwei Asylwerber aus Afghanistan mit Faustschlägen verletzt zu haben. Der Vorfall hat sich Baumschlager zufolge in der Grenzgasse in Maria Enzersdorf zugetragen. Die Unterkunft befindet sich in der Gabrielerstraße.

Beim Einschreiten der Beamten der örtlichen Polizeiinspektion am 1. Mai hat es dem Sprecher zufolge keine Anzeichen gegeben, dass der 25-Jährige wegen psychischer Probleme nach dem Unterbringungsgesetz einem Arzt hätte vorgeführt werden müssen. Der Mann sei ruhig und gefasst gewesen. Es habe zudem keine Wahrnehmungen auf Alkohol- oder Drogenkonsum bzw. auf Eigen- oder Fremdgefährdung gegeben.

Baumschlager zufolge wurde dem Nigerianer auch ein Formblatt “in seiner Sprache” mit Schlafstellen ausgehändigt. An das verhängte Betretungsverbot dürfte sich der Mann in der Folge nicht gehalten haben. Die Polizei könne freilich nicht vor der Tür stehen und das kontrollieren, sagte der Sprecher.

Psychiatrische Betreuung in Asylunterkünften gehöre verstärkt

Die psychiatrische Betreuung in Asylunterkünften müsse generell verstärkt werden, sagte Volksanwalt Günther Kräuter am Montag auf APA-Anfrage. Das Heim in Maria Enzersdorf betreffend habe es eine derartige Anregung bereits 2016 gegeben. Ein großer Teil an Flüchtlingen und Asylwerbern brauche mehr psychiatrische Betreuung, so Kräuter. “Das kostet Geld”, sei er sich bewusst.

(APA/Red)

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