Erstens will das Ressort dafür vom Innenministerium Geld und zweitens liegen die Kasernen nicht in jenen Bundesländern, die bei der Unterbringung von Asylwerbern besonders säumig sind.
Baden in NÖ – wie Traiskirchen
Ganz im Gegenteil: Jene Kaserne, die die größten Kapazitäten aufweist, nämlich 900 Plätze, befindet sich in Baden und somit im selben Bezirk wie das derzeit stark belegte Erstaufnahmezentrum Traiskirchen, das entlastet werden soll.
Kasernen im Burgenland
Jeweils 200 Plätze gibt es laut Auskunft des Büros von Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) in den Kasernen der burgenländischen Gemeinden Oberwart und Pinkafeld – auch das politisch schwer umsetzbar, wenn man sich an den Sturmlauf der burgenländischen Landespolitik gegen das letztlich gescheiterte Erstaufnahmezentrum Eberau erinnert.
Schließlich stünden im Fliegerhorst Nittner noch etwa 50 Plätze zur Verfügung, die zur Unterbringung von Flüchtlingen dienen könnten. Alle übrigen militärischen Einrichtungen werden noch genutzt.
Scheitert es an Verkaufsplänen?
Wann es neue Kapazitäten geben könnte, wollte man im Ministerbüro nicht erläutern. Nach APA-Informationen dürfte aber frühestens im zweiten Halbjahr 2015 wieder etwas frei werden, dem Vernehmen nach die Hiller-Kaserne in Linz.
Woran die Unterbringung in Kasernen letztlich jedenfalls scheitern könnte ist, dass Ressortchef Klug diese dem Innenministerium nur verkaufen würde. Dies sei eine budgetäre Notwendigkeit, meint sein Sprecher.
Landeshauptleute-OK nötig
Zudem wird darauf hingewiesen, dass solch eine Nutzung als Asylwerber-Quartier nur nach Rücksprache mit den jeweiligen Landeshauptleuten möglich wäre. Dies dürfte sich sowohl bei Burgenlands Hans Niessl (SPÖ) als auch beim niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) schwierig gestalten. Denn es sind nicht Niederösterreich und das Burgenland, sondern die westlichen Bundesländer angeführt von Oberösterreich, die die Unterbringungsquote derzeit besonders deutlich verfehlen.
(apa/red)