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Asfinag bekommt bis 2010 neue Struktur

Die Schuldenlast der Staatsholding soll 2012 bei 14,7 Mrd. Euro liegen. Die Asfinag plant keine gemeinsamen Gesellschaften, sondern eine bessere Koordination mit der ÖBB.

Die Asfinag errichtet eine neue “Baustelle”: Nachdem vor einem Monat um einen Millionenbetrag ein neuer Vorstand eingesetzt wurde, wird die staatliche Autobahnfinanzierungsgesellschaft nun selbst umgebaut. Noch ist vieles offen, erste Ergebnisse soll es im 1. Halbjahr 2008 geben. In drei Jahren soll dann die neue Struktur stehen. Sie wird auf den drei Säulen “Bau”, “Betrieb” und “Maut” unter einem starken Dach ruhen. Derzeit gibt es sechs Bau- und fünf Betriebsgesellschaften.

“Wir wollen nicht alles fünfmal erfinden”, sagte der neue Asfinag-Vorstand Alois Schedl am Donnerstag. Er erhofft sich dadurch auch Einsparungen im Personalbereich, wobei keine Mitarbeiter abgebaut werden.

Vielmehr sollen sie neue Aufgaben bekommen – vor allem in Bereichen, die derzeit ausgelagert sind. Derzeit hat die Asfinag rund 1.600 Mitarbeiter, dazu kommen noch 1.000 Beschäftige der Bundesländer. Konkrete Pläne wurden nicht genannt.

Fix ist hingegen die steigende Schuldenlast der Staatsholding. Sie soll zum Ende der Vertragslaufzeit der beiden neuen Vorstände im Jahr 2012 bei 14,7 Mrd. Euro liegen – ein Plus von gut 4 Mrd. Euro zum heutigen Stand. Ab dem Jahr 2020 erhofft sich das Management dann einen Rückgang der Verbindlichkeiten.

Die Schulden samt Zinsen müssen alle Österreicher bezahlen, ein Vorstoß zur Tilgung durch höhere Einnahmen bei Auto- und Lkw-Fahrern ist nicht geplant. Neo-Co-Vorstand Klaus Schierhackl ließ hingegen mit dem Satz aufhorchen: “Ich kann mir vieles vorstellen, außer Homosexualität.”

Die Asfinag will im Zeitraum 2008 bis 2013 insgesamt 7,8 Mrd. Euro investieren. Für 2008 beträgt der Investitionsrahmen 1,2 Mrd. Euro. Als Mauterlöse sind 1,6 Mrd. Euro veranschlagt, die laufenden Kosten belaufen sich im Jahr 2008 auf knapp über 1 Mrd. Euro.

Eine bessere Koordination soll es künftig mit den ÖBB geben, eine gemeinsame Gesellschaft, wie von ÖBB-Aufsichtsratschef Horst Pöchhacker, gleichzeitig Vize-Aufsichtsratschef der Asfinag, angedacht, wird es hingegen nicht geben. “Das Gesellschaftsrecht steht nicht im Vordergrund”, so Schiedl. Zuerst gelte es, gemeinsame Ziele – etwa für die Bereiche Netzplanung, Bauleistung und Finanzierung – zu definieren.

Verkehrsminister Werner Faymann (S) sprach sich zu Jahresbeginn für eine Zusammenführung von Bahn- und Straßenplanung aus, um damit Doppelgleisigkeiten zu vermeiden. “Wenn man über die Eigentümervertreter in den Aufsichtsräten Aufträge erteilt, gemeinsam zu arbeiten, wird man am Ende des Tages sehen, dass wir auch gemeinsame Gesellschaften brauchen”, so Faymann damals.

Eine Konstante wird es aber jedenfalls geben: Die Asfinag wird auch weiterhin Inserate im Auftrag von Faymann schalten. Dies hatte zuletzt für Kritik der Grünen gesorgt, die von einer “Lobhudelei” für den Minister sprachen. Schiedl hingegen betonte, im Interesse der Information der Bevölkerung und der Verkehrssicherheit werde man auch künftig Inseratenaufträge aus dem Ministerbüro entgegen nehmen.

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