Nach Angaben von Franz Hütter, dem Sprecher der Staatsanwaltschaft Krems am Mittwoch, wird die Anklage gegen die 55-jährige Bogumila W., die mindestens zwei Personen mittels Arsen ermordet haben soll, wohl verschoben und nicht wie ursprünglich geplant Ende Oktober erhoben. Dies hänge auch von der – noch nicht eingetroffenen – Empfehlung des Sachverständigen hinsichtlich einer möglichen Exhumierung einer 2006 verstorbenen 88-Jährigen aus Maria Enzersdorf ab.
Drittes Arsen-Opfer ungewiss
Mit einer Entscheidung darüber sei in den nächsten Tagen zu rechnen, so Hütter. Die Verdachtslage bezüglich des möglichen dritten Opfers sei zwar sehr gering, die Krankenakte der betagten Frau, bei der die Polin als Haushälterin tätig gewesen war, wurde aber vom Krankenhaus beschafft und werde geprüft, so der Staatsanwalt kürzlich.
Die Beschuldigte habe in diesem Fall jedoch nichts geerbt und es würde im Haushalt auch nichts fehlen. Im Gegenteil, laut Hütter habe die Familie die Haushälterin damals nach dem Tod der Frau sogar weiterempfohlen und sei demnach mit der Betreuung an sich vermutlich zufrieden gewesen.
Die beiden anderen Todesfälle
Die in U-Haft in Krems befindliche Polin steht im Verdacht, zwei Pensionisten vergiftet haben, um an deren Vermögen zu gelangen. Die Männer starben im Oktober 2010 und im Februar 2011 in Krankenhäusern in Wien und Krems. Ihre Leichen wurden Anfang April exhumiert, toxikologische Untersuchungen ergaben als Todesursache Arsen. Gegen den in Polen lebenden Sohn der Verdächtigen ermittelt die Staatsanwaltschaft Krems wegen vermögensrechtlicher Delikte.
(apa/red)