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Arnold Schwarzenegger: "Filme zu drehen macht mir großen Spaß"

Arnold Schwarzenegger: "Ich bin kein normaler 67-jähriger Kerl!"
Arnold Schwarzenegger: "Ich bin kein normaler 67-jähriger Kerl!" ©EPA
Die Rolle des unerbittlichen Roboters übernahm der gebürtige Steirer, Arnold Schwarzenegger (67), 1984 zum ersten Mal, damals für Regisseur James Cameron. Nun kommt er mit "Terminator: Genisys" in die Kinos.

Seit seinem ersten Film hat ihn der “Terminator” nicht mehr losgelassen. Auch in “Terminator: Genisys” übernimmt der Steirer und Ex-Gouverneur von Kalifornien diese Rolle.Im Interview der dpa spricht Schwarzenegger über Spezialeffekte, sein Alter und die US-Politik.

Was ist für Sie das Faszinierendste an der Rolle des Terminators?

Schwarzenegger: Den ersten Terminator-Film haben wir 1984 für sechseinhalb Millionen Dollar gedreht – das war ein Low-Budget-Film. Jetzt haben wir 150 oder 170 Millionen Dollar ausgegeben – es ist die Technik, die sich so stark verändert hat. Nehmen wir mal eine Kampfszene, in der ich sozusagen mit mir selber kämpfe. Da trifft der Terminator aus dem Jahr 1984 auf den aus der Jetzt-Zeit. Da sehe also ich mich selber, nur 30 Jahre älter. Und dann kommt es zu dem Kampf, der noch vor zehn Jahren nicht darzustellen gewesen wäre, weil es diese visuellen Effekte noch nicht gab.

Wie lange wird an einer solchen Szene gefeilt?

Schwarzenegger: Auch heutzutage war es nicht einfach, diese Szene fertigzustellen. Eine Gruppe von Leuten im Studio hat ein Jahr lang daran gearbeitet, ein ganzes Jahr! Das dann zu sehen, war auch für mich außergewöhnlich.

Arnold Schwarzenegger
Arnold Schwarzenegger

Was ist Ihnen wichtiger: Dass die Zuschauer die Actionszenen lieben oder dass sie an den richtigen Stellen lachen?

Schwarzenegger: Schwer zu sagen, was wichtiger ist. Es ist wichtig, dass das Timing stimmt. Es gibt Filme, die bieten von Anfang bis Ende nur Action – auch ich habe solche Filme gedreht. Das ist aber nicht immer gut. Man braucht auch Zeit, die Geschichte und die Charaktere zu entwickeln, damit der Zuschauer sich in sie hineinversetzen kann. Der Moment der “befreienden Komik” muss dann an der genau richtigen Stelle kommen.

Wo ist der in “Terminator: Genisys”?

Schwarzenegger: Nun, die Anspannung muss sich lösen, das ist immer dann, wenn der T-800 versucht, menschlich zu sein. Daran scheitert er kläglich. Allein dieses Lächeln! Der Terminator kann nicht lächeln, denn ein Lächeln kommt aus dem Bauch heraus, vielleicht auch aus dem Herzen. Das bekommt er nicht hin, und dann müssen alle lachen.

Gab es für Sie einen Moment, in dem Sie sich dachten, dass Sie mit über 60 manche Actionszenen nicht mehr drehen könnten?

Schwarzenegger: Nein, ich weiß ganz genau, welche Dinge ich machen kann. Und ich kann alles machen, was mit Action, Kampfszenen und Stunts zusammenhängt. Beim Dreh gab es nichts, das ich mir nicht zugetraut hätte, egal ob ich an einem Gurtzeug hochgezogen und herumgeschleudert wurde oder ob es um stundenlange Kampfszenen ging. Das ist der Vorteil, wenn man jeden Tag trainiert. Ich bin kein normaler 67-jähriger Kerl! Ich hebe jeden Tag Gewichte, mache mein kardiovaskuläres Training und zwei Monate vor dem Dreh habe ich das Training abermals intensiviert und etwas Gewicht zugelegt.

Mit Action ist also noch lange nicht Schluss?

Schwarzenegger: Die Action- und Kampfszenen zu drehen, hat mir wieder irrsinnig viel Spaß gemacht. Das war jetzt noch kein Problem für mich – vielleicht wird es in 20 Jahren eines, ich weiß es nicht.

Es gibt also keine Momente, in denen sie sich nach etwas mehr politischer Arbeit und weniger Action sehnen?

Schwarzenegger: Nun, sicherlich gibt es solche Momente, beispielsweise wenn ich mir den Vorwahlkampf ansehe. Dann sage ich schon zu mir selbst: “Verdammt, warum bist du nicht in den Vereinigten Staaten geboren worden, dann könnte ich mich um das Präsidentenamt bewerben und an den ganzen Debatten teilnehmen. Ich könnte es besser machen.” Klar habe ich solche Momente, aber das hat nichts zum Beispiel mit dem “Terminator”-Film zu tun. Filme zu drehen macht mir großen Spaß, ganz besonders liebe ich die Action. Das Schauspielen, das Eintauchen in die Rolle, das macht jetzt oft mehr Spaß als jemals zuvor.

(Das Gespräch führte Dirk Steinmetz/dpa)

(APA / Bilder: AP/EPA)

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