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Armstrong vor Urteils-Ratifizierung ungerührt

Die UCI dürfte am Montag das USADA-Urteil gegen Lance Armstrong bestätigen und damit den endgültigen Absturz des einstigen Rad-Idols besiegeln. Der (noch) siebenfache Tour-de-France-Sieger scheint derweil ungerührt vor den Trümmern seiner Karriere zu stehen. Armstrong genoss am Wochenende in Austin mit Anhängern und Hollywood-Stars die Jubiläumsgala für seine Krebsstiftung "Livestrong".


Dabei steht ihm der nächste Tiefschlag bevor. Alles andere als die Übernahme der lebenslangen Sperre und Aberkennung aller Tour-Siege der US-Anti-Doping-Agentur (USADA) durch den Internationalen Radsport-Verband (UCI) wäre eine Sensation. Denn die Indizienkette der USADA gegen den 41-Jährigen und der öffentliche Druck auf die selbst höchst umstrittene UCI sind zu stark.

Der “Weltrekord-Doper” (“New York Daily News”) gab sich bei seinem ersten Auftritt nach der Veröffentlichung des für ihn verheerenden USADA-Dossiers wieder mal als “Mister Cool” und verlor kein Wort über seine Vergangenheit als vermeintlicher Betrüger. Die 1.000-seitige Anklageschrift gegen Armstrong und seine Helfer hatte in den vergangenen Tagen heftige Erschütterungen ausgelöst: Der gestürzte Rad-Held verlor den Großteil seiner Finanziers, Ex-Fahrer gestanden Doping, der Großsponsor Rabobank zog sich zurück.

Die düsteren Aussichten scheinen den gestrauchelten Armstrong nicht weiter zu belasten. Eine Beichte, wie sie USADA-Kronzeuge Tyler Hamilton erwartet, gilt als ausgeschlossen. In einer Rede bei der Jubiläumsgala seiner Krebsstiftung “Livestrong” am Freitagabend streifte Armstrong das Thema lediglich: “Das waren schwierige Wochen für mich, meine Familie, meine Freunde und die Stiftung.”

Vor rund 1.500 Gästen in seiner texanischen Heimatstadt Austin – unter ihnen die bekannten US-Schauspieler Robin Williams und Sean Penn – meinte der vom Krebs geheilte Radprofi: “Wir lassen uns nicht entmutigen, wir werden weitermachen.” Den Anhängern, die ihn mit langen Ovationen feierten, rief Armstrong am Ende seiner Rede zu: “Lassen wir es heute Nacht ordentlich krachen!”

Armstrong erklärte bei einer Veranstaltung seiner Stiftung in Austin am Sonntag, dass zwei “sehr interessante Wochen” hinter ihm liegen. Er habe schon bessere, aber auch schon schlimmere Zeiten erlebt, ergänzte der US-Amerikaner vor mehr als 4.000 Hobbyradfahrern.

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