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ARGEkultur Salzburg stellt Programm für 2008 vor

Die Salzburger ARGEkultur führt in ihrem Programm für 2008 Veranstaltungen zu den Kunstsparten Pop, Jazz, Kabarett, Neue Musik, Tanz, Theater sowie formale Experimente und plant eine neue Internetzeitung.

Ist die politisch-kulturelle Subversion in Zeiten von Prada-Handtaschen mit Che Guevara-Emblemen nur noch Mode? Braucht es eine kulturelle Eingreiftruppe in Salzburg?

Die Salzburger ARGEkultur hat sich für ihr Jahresprogramm 2008 jedenfalls das Thema “Guerilla” auf die Fahnen geschrieben und will Künstler aller kultureller Sparten anregen, die gesellschaftspolitischen Herausforderungen anzunehmen und künstlerisch zu formulieren, wie heute, Donnerstag, bei einer Pressekonferenz angekündigt wurde.

“Es geht um Regelbruch und kulturelle Notwehr, um überraschendes Auftauchen von Kunst, wo sie nicht erwartet wird. Es geht um neue künstlerische Formate, die die klassischen Formensprachen sprengen”, so Marcus Hank, einer der beiden künstlerischen Leiter der ARGEkultur.

“Guerillas im Nebel, kein Aufstand in Sicht” heißt daher eine eigenproduzierte, multikulturelle Medienperformance im Zentrum eines dreiwöchigen Festivals im November 2008. “Wo, wann und wer genau was dabei tut, wird sich im Laufe des kulturellen Guerilla-Jahres 2008 erst herauskristallisieren und kann in guter Guerilla-Tradition natürlich auch nur grob angekündigt werden”, so Hank.

Rund um die Fußball-EM wird die ARGEkultur fußballfreie Zone. Stattdessen werden sich das stART-Festival und das Aspekte-Festival für zeitgenössische Musik zusammen mit den Avantgarde-Musikern des Österreichischen Ensembles für neue Musik (OENM) und jungen, kreativen Komponisten unter dem Arbeitstitel “Gladiatorendämmerung” mit sportlichen Großevents auseinandersetzen.

Das Taschenopernfestival “Intermezzo” hat ebenso eine Heimat in der ARGE gefunden wie ein zweitägiges Kurztheaterfestival, die Theaterreihe “Vagina-Monologe” oder die poppig-trashige Reihe “Roter Salon”. Koproduziert wird mit vielen freien Institutionen und Gruppen der Stadt wie Tanz_house, alte Schmiede, Szene Salzburg, JazzBase Salzburg und den freien Filmleuten.

Der Musik- und Unterhaltungschef der ARGE, Markus Grüner, wird auch 2008 die traditionsreiche und mit Premieren gespickte “MotzArt-Woche” präsentieren und der DJ-Kultur gegenüberstellen. Im “Ländermatch” der Popmusik werden im Mai Österreich und die Schweiz aufeinandertreffen, und auch die “JIMS”, die Akademie für Jazz und improvisierte Musik, und auch Veranstaltungsangebote für Lehrlinge und Kinder gibt es im Jahresprogramm 2008.

Insgesamt sind es 145 Veranstaltungen, die für 335.000 Euro organisiert werden. Etwa gleich viele Veranstaltungen haben dieses Jahr 33.000 Besucher angelockt. Das Gesamtbudget der ARGEkultur beträgt 1,3 Mio. Euro.

Etwas stabiler sei die Situation mit dem Problemkind, dem Beisl, so Grüner, der die vielen im Haus arbeitenden Sozialvereine und Künstlergruppen zu bewussterem Zusammenarbeiten vernetzen will. Den Kunstfehler, einen Druck für Politik und Kultur, wird es in regelmäßiger Form nicht mehr geben, stattdessen sollen neue, “partizipativere” Kommunikationsformen eingeführt werden. Wie genau die neue Internetzeitung funktionieren soll ist aber noch offen.

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