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Arbeitsmarkt: Praktikanten legen mehr Wert auf Arbeitserfahrung als auf Geld

Praktikanten legen mehr Wert auf den Inhalt und ihr Arbeitsumfeld, als auf Geld.
Praktikanten legen mehr Wert auf den Inhalt und ihr Arbeitsumfeld, als auf Geld. ©bb.com (Sujet)
Eine Online-Erhebung ergab, dass der Jobinhalt, das Arbeitsklima, die Kollegen und eine gute Betreuung für Praktikanten wichtiger ist, als die Entlohnung. Befragt wurden, für die von uniforce Consulting GmbH und Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) präsentierte Studie, Praktikanten zwischen Juli und September 2015.

“Die interessante Arbeit steht im Vordergrund der Motive für ein Praktikum – es geht weniger ums Geld und ums Lebenslauf-Aufbessern”, fasste die Ministerin die Studie “place to perform” zusammen. Ein Drittel der 14- bis 17-Jährigen habe bereits ein Praktikum absolviert, bei den Älteren seien es 65 Prozent.

Praktikum: Job-Aufgaben und Umfeld wichtiger als Geld

Die befragten Praktikanten wünschen sich von den Unternehmen “respektvollen Umgang, hilfsbereite Kollegen, die bei Fragen helfen, und eine Ansprechperson, die unterstützend zur Seite steht”, berichtete Elisabeth Höllhumer von uniforce Consulting. “Sie wollen auch nicht immer dasselbe machen und wünschen sich Verantwortung.”

Ihre Praktikumsstelle fanden heuer über 50 Prozent durch persönliche Kontakte und gut 20 Prozent über Online-Inserate. Der Rest wurde bei Jobbörsen bzw. Karriereseiten, Karrieremessen, Social Media und Printinseraten fündig.

Familienministerin Karmasin über “problembehaftete Praktika”

Das Familienministerium unterstütze Schüler und Studierende mit Praktika-Checklisten, einem Leitfaden, wie und in welchem rechtlichen Rahmen Praktika abgewickelt werden, sowie Jobtalks-Workshops, die bei den österreichweit 27 Jugendinfostellen stattfinden. “Wir wollen, dass der junge Mensch nicht unwissend rangeht und mit den Unternehmen diskutieren kann”, sagte Karmasin und verwies auch auf das Jugendportal ihres Ressorts. Zum Teil werden laut Familienministerium Regelungen zu Ungunsten der Jugendlichen getroffen – so würden Praktika manchmal als (meist unbezahltes) Volontariat angeboten, aber die Leistungen eines Arbeitsverhältnisses eingefordert. “Problembehaftete Praktika” treten den Angaben zufolge “gehäuft” in der Sozial- und Gesundheitsbranche, im Kulturbereich, bei Verlagen, Nichtregierungsorganisationen (NGO) und Medien auf.

Es gebe aber auch Vorzeigebetriebe: Als Top-Unternehmen für Praktikanten zeichnete uniforce heuer beispielsweise die Firmen Fritz Egger GmbH & Co. OG, die KTM AG, die EVN AG, die KPMG Austria GmbH und die Ernst & Young ServicegmbH & Co OG Steuerberatungsgesellschaft aus.

Top-Unternehmen für Praktikanten

Den genannten Firmen gehe es bei den Praktikanten um das Kennenlernen der “Talente von morgen” und nicht um preisgünstige Vertretungen. “Praktikanten sind für uns ganz wesentlich als Grundlage für die Suche nach High Potentials”, betonte Egger-Geschäftsführer Andreas Schrefl. Bei dem Familienunternehmen gebe es “hinter jeder Praktikumsausschreibung einen konkreten Bedarf”, sagte Egger-Personalchef Wolfgang Loinger. Ziel sei es, potenzielle Mitarbeiter kennenzulernen und nach dem Praktikum einsetzen zu können.

An den drei österreichischen Standorten des Unternehmens seien unterjährig rund 40 Fachpraktikanten im Rahmen von Fachhochschulstudien tätig; in den Ferien kommen laut Loinger noch einmal 140 dazu. Für den Sommer 2016 laufe die Bewerbungsfrist noch bis Ende Jänner.

(apa/red)

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