AA

Arabischer Frühling: Aktivität von Jihadisten in Österreich zugenommen

Mit dem Ausbruch des "Arabischen Frühlings" in Nordafrika und dem Mittleren Osten ab dem Jahresende 2010 hat die Aktivität von radikalen Islamisten und Jihadisten auch in Österreich zugenommen.
Neun Personen festgenommen
Männer hatten Asylstatus
Antrag auf U-Haft

Einige Anhaltspunkte in einer Übersicht:

1.1.2011 – Österreich verbietet die Teilnahme an terroristischen Ausbildungslagern im Ausland.

31.05.2011 – Der Berliner Islamist Yusuf O. wird am 31. Mai in Wien gefasst, wie erst Wochen später bekannt wird. Der 26-Jährige Deutsche, der als islamistischer Kämpfer nach Afghanistan reiste, und der Österreicher Maqsood L. werden 2013 in Deutschland wegen Mitgliedschaft in Terrororganisationen verurteilt.

16.11.2011 – Der 2007 nach Drohvideos und Anschlagsplänen verurteilte Islamist Mohamed M. verlässt Österreich. Er wird später in der Türkei verhaftet, die österreichischen Behörden fordern seine Auslieferung.

23.03.2012 – Das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) warnt davor, dass Österreichs Islamisten-Szene wächst. Mehr als 20 Österreicher hätten Terrorcamps besucht, sagt BVT-Chef Peter Gridling.

06.06.2013 – Österreich zieht seine Soldaten vom Golan ab. Die Präsenz der Blauhelme auf völkerrechtlich syrischem, aber von Israel besetzten Boden wird von radikalen Islamisten propagandistisch ausgeschlachtet.

Radikale Islamisten an Ausreise hindern

24.06.2013 – Laut Verfassungsschutz sind inzwischen auch Kämpfer aus Österreich am Konflikt in Syrien beteiligt. Der Jahresbericht im September 2013 spricht von 50 Personen, heute ist von 60 Männern aus Österreich die Rede.

13.10.2013 – In Wien findet ein umstrittenes Treffen von radikalislamischen Salafisten statt, bei dem auch Spenden für Kämpfer in Syrien gesammelt werden sollen. Der Verein ATIB (Türkisch Islamische Union in Österreich) verweigert den Salafisten in die Verwendung des Saales, das Treffen findet dann anderswo statt.

24.01.2014 – Die Innenminister der EU-Staaten kündigen an, radikale Islamisten künftig an der Ausreise nach Syrien hindern zu wollen. Dazu sollen die Nachrichtendienste der 28 Mitgliedsländer besser zusammenarbeiten.

10.04.2014 – Zwei Mädchen mit bosnischen Wurzeln aus Wien tauchen gemeinsam ab. Sie sollen sich über die Türkei auf den Weg nach Syrien gemacht haben, um sich dort dem Jihad anzuschließen. Als Ort ihrer Radikalisierung gelten soziale Netzwerke von Islamisten im Internet.

10.04.2014 – Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) entzieht einem ihrer Religionslehrer die Lehrbefugnis. Hisham A. veröffentlichte im Netz islamistische Propagandavideos für den Syrien-Krieg und trat als Sprecher des österreichischen Ablegers der Hizb ut-Tahrir (“Partei der Befreiung”) auf, die für die Errichtung eines Kalifats eintritt.

Interpol sucht Wiener

04.05.2014 – Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) will in Österreich eingebürgerten Syrien-Kämpfern die österreichische Staatsbürgerschaft entziehen. Nach Zahlen des Innenministeriums starben bisher sechs Österreicher in dem Bürgerkrieg.

13.08.2014 Nach Zahlen der EU-Kommission befinden sich bereits mehr als 2.000 europäische Islamisten als Kämpfer in Syrien und dem Irak. Laut Zahlen aus Frankreich und Deutschland steigt die Zahl kontinuierlich.

18.08.2014 – Interpol sucht per internationalem Haftbefehl einen 19 Jahre alten Wiener mit tunesischen Wurzeln. Der junge Mann soll der Terrororganisation IS angehören und von Nordsyrien aus über soziale Netzwerke zur Teilnahme am “Heiligen Krieg” aufgerufen haben.

20.06.2014 – Die österreichische Polizei verhaftet neun mutmaßliche Jihadisten mit Asylstatus in Österreich auf dem Weg nach Syrien. Sie sollen größtenteils tschetschenischer Abstammung sein.

(APA)

  • VIENNA.AT
  • Politik
  • Arabischer Frühling: Aktivität von Jihadisten in Österreich zugenommen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen