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Anstieg der Sittlichkeitsdelikte

Den Besorgnis erregenden Anstieg der Sittlichkeitsdelikte in Vorarlberg um mehr als 26 Prozent nimmt der Landtag zum Anlass, sich in einer Enquete mit der Thematik auseinander zu setzen.

Die Veranstaltung findet am 25. Juni 2004 um 14.00 Uhr im Montfortsaal des Landhauses in Bregenz statt. Die Enquete unter dem Titel “Entwicklung der Sittlichkeitsdelikte in Vorarlberg – Opfer und Täter” soll einen Beitrag zur Analyse und Beurteilung der Situation in Vorarlberg leisten. Sie soll sensibilisieren und gleichzeitig fundierte Diskussion um die Möglichkeiten und Grenzen der Prävention, der Opferhilfe und der Täterarbeit ermöglichen. Und nicht zuletzt soll sie all jene stärken und ermutigen, die sich nach Kräften für den Schutz von Opfern engagieren.

Landtagspräsident Manfred Dörler will mit dieser Enquete eine breite Information und Auseinandersetzung mit der Thematik erreichen und auch auf politischer Ebene das Bewusstsein schärfen: “Der 80-prozentige Anstieg bei Anzeigen sexuellen Missbrauchs mit Unmündigen zeigt, dass das Thema mittlerweile ernster genommen wird. Trotzdem müssen wir gerade auf politischer Ebene den Anstieg der Sexualdelikte zum Anlass für eine tiefer gehende Analyse nehmen und entsprechende Konsequenzen ziehen. Wir müssen alles unternehmen, um strafbare Handlungen gegen die Sittlichkeit hintan zu halten und vor allem in der Opferhilfe unsere Bemühungen verstärken. Die Landtagsenquete mit hervorragenden Expertinnen und Experten soll dazu fundierte Grundlage bilden.”

Der Leiter der Staatsanwaltschaft Vorarlberg, Franz Pflanzner, wird eine Analyse der Entwicklung der Sittlichkeitsdelikte aus strafrechtlicher Sicht vornehmen. Über Erfahrungen aus der Arbeit im Opferschutz spricht Ruth Rüdisser, Leiterin der IfS-Beratungsstelle mit Schwerpunkt Kinderschutz und Prozessbegleitung. Der Chefarzt des Krankenhauses Maria Ebene und Drogenbeauftragte des Landes, Reinhard Haller, wird über Erfahrungen und Entwicklungen aus der Forschung und der Praxis der Täterarbeit berichten. Max Friedrich, Vorstand der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Medizinischen Universität Wien, geht in seinem Referat der Frage nach, was Kinder bei sexuellem Missbrauch und Gewalt körperlich, intellektuell, emotional und sozial zu erleiden haben. Moderiert wird die Enquete von Christine Amon.

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