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Anschober setzt bei Coronavirus auf Vernunft statt auf Impfpflicht

Gesundheitsminister Anschober hofft, dass es angesichts der Corona-Krise freiwillig zu Impfungen kommen wird.
Gesundheitsminister Anschober hofft, dass es angesichts der Corona-Krise freiwillig zu Impfungen kommen wird. ©Pixabay.com (Sujet)
Es wird keine Impfpflicht geben, sagt Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Mittwoch in Bezug auf das Coronavirus. "Meine Erwartung und Hoffnung ist, dass die Krise so manifest da ist, dass das auf freiwilliger Ebene auch erreichbar ist", so der Gesundheitsminister bei einer Pressekonferenz.

Auch der Infektiologe Florian Thalhammer (MedUni Wien/AKH) befürwortete vielmehr, dass Menschen motiviert werden sollen, sich impfen zu lassen. Er verwies bei der Pressekonferenz außerdem darauf, dass es teilweise bereits jetzt schon eine Impfpflicht gibt, etwa für Personal in manchen Gesundheitseinrichtungen. "Ich halte das für extrem notwendig", sagte der Experte.

"Ich glaube, dass man in dem Fall die Diskussion wieder aufnehmen sollte", sagte Volksanwalt Bernhard Achitz auf APA-Anfrage zu einer Impfpflicht gegen das Coronavirus. Dies müsse evidenzbasiert und mit einer Abwägung des gesellschaftlichen Nutzens diskutiert werden. Auch eine Impfpflicht gegen Influenza wie von der Ärztekammer gefordert, um Spitalskapazitäten in der kommenden Grippesaison frei zu halten, "darf man diskutieren", sagte Achitz. "Wenn es der Sache dient", stehe die Volksanwaltschaft wie im Vorjahr wieder für einen Impfgipfel zur Verfügung.

Impfpflicht: Wien dagegen

Im Wiener Rathaus hält man von einer Impfpflicht im Zusammenhang mit dem Coronavirus nicht viel. "Bevor man über Impfpflicht spricht, wäre es viel wichtiger die Service- und Qualitätsleistungen für das Impfen zu verbessern. Impfen ist nach wie vor Privatsache - es soll endlich eine Leistung der Krankenkasse werden", hieß es am Mittwoch aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

Derzeit müsse man sich den Impfstoff auch zumeist noch selbst organisieren und bezahlen. Es fehle ein elektronischer Impfpass, er müsse so rasch wie möglich umgesetzt werden. "Das sind die Gründe, warum sich viele nicht impfen lassen", teilte das Hacker-Büro der APA schriftlich mit.

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(APA/Red.)

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