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Anschober-Rücktritt: Kurz sieht Abschiedskritik nicht auf sich bezogen

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sieht die von Anschober (Grüne) geäußerte Kritik bei seiner Abschiedsrede nicht an sich gerichtet.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sieht die von Anschober (Grüne) geäußerte Kritik bei seiner Abschiedsrede nicht an sich gerichtet. ©APA
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sieht die vom zurückgetretenen Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) beim Abschied geäußerte Kritik nicht auf sich bezogen.
Anschober zurückgetreten

Anschober hatte beklagt, in der dritten Infektionswelle allein gelassen worden zu sein. Kurz meinte dazu, er habe so viel Zeit mit Anschober verbracht wie mit kaum einem anderen Regierungsmitglied. Zwar sei man manchmal unterschiedlicher Meinung gewesen, aber: "nicht einmal die Experten sind sich immer einig."

Kurz freut sich auf Arbeit mit Anschober-Nachfolger Mückstein

Auf die Zusammenarbeit mit Anschobers designiertem Nachfolger Wolfgang Mückstein freut sich Kurz nach eigenem Bekunden. Dass dieser als Arzt zwar ein Experte ist, aber über kaum politische Erfahrung verfügt, hält Kurz nicht für ein Problem. "Wir haben immer wieder Experten in die Regierungen geholt", verwies der VP-Chef auch seine Minister Heinz Faßmann und Martin Kocher. Das habe sich als sehr positiv erwiesen.

Dass das Gesundheitsministerium, das ja auch die Bereiche Soziales und Konsumentenschutz umfasst, zu groß sein könnte, wies Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) zurück. Die Ressorteinteilung sei "machbar". Außerdem habe Mückstein diese Themen schon bei den Koalitionsverhandlungen mitverhandelt: "Er hat ja in vielen dieser Bereiche Erfahrungen gemacht."

Anschobers zum Abschied - ohne Namen zu nennen - geäußerte Kritik, wollte Kurz nicht auf sich bezogen wissen. Wer Verantwortung trage, habe natürlich damit zu kämpfen, als Letztverantwortlicher oft alleine zu sein, sagte Kurz zu Anschobers Kritik, in der dritten Infektionswelle alleine gelassen worden zu sein. Und Anschobers Populismusvorwurf wollte Kurz ebenfalls nicht auf sich gemünzt sehen. Lieber verwies er auf "eine Ärztin" (gemeint wohl SP-Chefin Pamela Rendi-Wagner), die sich im Herbst noch gegen Schulschließungen ausgesprochen habe. Dass man "Kinder als Opfer unserer Politik" bezeichnet habe, "das ist mir damals menschlich sehr nahe gegangen", so Kurz, der appellierte, Politiker nicht nur beim Rücktritt als Menschen zu sehen.

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(APA/Red.)

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