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Anschlag in Wien: Auch die Diensthundeeinheit war im Einsatz

Polizei
Polizei ©APA/LPD WIEN
Beim Terroranschlag in der Wiener Innenstadt war auch die Diensthundeeinheit im Einsatz. Beamte der Diensthundeabteilung bargen Opfer.
Bilder der Diensthundestaffel

Bei dem Großaufgebot der Polizei beim Terroranschlag am 2. November in der Innenstadt war auch die Diensthundeeinheit Wien (PDHE) im Einsatz. Die Beamten hatten mit ihren Tieren vor allem die Aufgabe, Verletzte zu finden und aus dem Gefahrenbereich zu bergen. "Eine verletzte Frau hat sich an uns geklammert und uns bis zur Übergabe an die Rettung nicht mehr losgelassen", erzählte einer der ersteinschreitenden Polizeidiensthundeführer.

Einsatz-Beginn war äußerst unübersichtlich

Die ersten Polizeidiensthundeführer trafen kurz nach der Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) am Tatort ein und begannen sofort mit der Unterstützung der Kollegen. "Die ersten Minuten waren extrem herausfordernd für uns, weil die Lage am Beginn äußerst unübersichtlich war. Wir haben gemeinsam mit den bereits anwesenden Kollegen versucht, halbwegs Ordnung in das Einsatzgeschehen zu bringen, verletzte Personen an einen Sammelpunkt zu bringen und diesen zu sichern", berichtete der Beamte.

Nachdem der Täter von der WEGA ausgeschaltet worden war, evakuierte die PDHE laufend Verwundete aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich und besetzten wichtige Schlüsselpositionen im unmittelbaren Tatortbereich. "Unsere Hunde hatten wir einsatzbereit, falls sich eine geeignete Einsatzsituation ergeben hätte", so der Beamte.

Polizisten der Diensthundestaffel mit Langwaffen adjustiert

Auch die Polizisten der Diensthundestaffel waren aufgrund der Gefährlichkeit des Einsatzes mit Langwaffen, ballistischen Westen und Helmen adjustiert. Sie konnten schnell am Ort der Schießerei sein, weil sie rund um die Uhr mit vier Streifenwagen - besetzt mit je zwei Polizeidiensthundeführern und ihren Polizeihunden - in Wien unterwegs sind. Dies ist Teil des Konzepts, dass in Wien permanent spezialisierte Einsatzkräfte verfügbar sind, ähnlich wie bei der WEGA.

Der Kommandant der PDHE, Oberstleutnant Rudolf König, ist stolz auf seine Leute: "Eineinhalb Stunden nach der Alarmierung konnten wir um 21.40 Uhr - zusätzlich zu den zehn bereits im Einsatz befindlichen Kollegen - mit 42 aus der Freizeit alarmierten Kolleginnen und Kollegen voll ausgerüstet in den Einsatz gehen." Die Einsatzbereitschaft sei herausragend gewesen. "Es sind sogar Kollegen die eigentlich im Urlaub waren oder erst vor kurzem Vater wurden, zum Einsatz gekommen", so König.

Diensthunde kamen in unterschiedlichen Situationen zum Einsatz

Die Polizeidiensthunde kamen in unterschiedlichen Situationen zum Einsatz. "Unsere Stöberhunde unterstützen WEGA und Cobra bei der Durchsuchung schlecht einsehbarer Bereiche wie etwa Tiefgaragen, Keller oder große und unübersichtliche Freibereiche", erzählte der Kommandant. Die Spezialhunde wie etwa Sprengstoff- oder Personenspürhunde standen für Hausdurchsuchungen, Zugriffe sowie Fahndungen bereit.

Die Wiener Polizeidiensthundeeinheit ist eine uniformierte Sondereinheit der Landespolizeidirektion Wien. Derzeit versehen rund 100 Polizisten ihren Dienst gemeinsam mit ihren Tieren, die alle zu Schutz- und Stöberhunden ausgebildet werden. Zusätzlich kann bei Bedarf und Eignung des Tieres eine Spezialausbildung zum Suchtmittelspürhund, Sprengstoffspürhund, Brandmittelspürhund, Personenspürhund, Leichen- und Blutspurenspürhund sowie Banknoten- bzw. Dokumentenspürhund erfolgen.

(APA/Red)

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