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Annan zeigte sich schockiert über Syrien-Massaker

Der Syrien-Sondergesandte Kofi Annan hat sich "persönlich schockiert und entsetzt" über das Massaker in der Ortschaft Houla mit mehr als hundert Toten geäußert. Es handle sich um einen "Abscheu erregenden Akt mit weitreichenden Konsequenzen", sagte Annan am Montag in der syrischen Hauptstadt Damaskus vor einem Treffen mit Außenminister Moualem.


Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte das Blutbad einstimmig und in scharfem Ton. Die Verantwortlichen für das Massaker müssten zur Rechenschaft gezogen werden, forderte Annan. Der Sondergesandte von UNO und Arabischer Liga rief “jeden mit einer Waffe” auf, sich an den von ihm vorgelegten Friedensplan zu halten und der Gewalt ein Ende zu setzen.

Nach UNO-Angaben wurden am Freitag in Houla 108 Menschen getötet, darunter 49 Kinder. Etwa 300 weitere Menschen seien verletzt worden. Nach Angaben des Leiters der UNO-Beobachtermission in Syrien, General Robert Mood, wurden die meisten Opfer durch Granatsplitter oder Schüsse aus nächster Nähe getötet. Es gebe Spuren von Panzer- und Mörserfeuer. Syrien machte militante Islamisten für das Massaker in Houla verantwortlich. Hunderte Bewaffnete hätten die Tat verübt, hieß es in einem Brief des syrischen Außenministeriums an den UNO-Sicherheitsrat.

Der UNO-Sicherheitsrat machte hingegen die syrische Regierung mitverantwortlich für das Massaker. In einer Erklärung vom Sonntagabend verurteilte er “die durch Beobachter der Vereinten Nationen bestätigten Tötungen Dutzender Männer, Frauen und Kinder und die Verletzungen hunderter weiterer (Menschen) in der Ortschaft Houla bei Homs durch Angriffe, die mit anhaltendem Artillerie- und Panzerbeschuss durch Regierungseinheiten auf eine Wohngegend einhergingen”. Die UNO-Erklärung wurde nach anfänglichem Widerstand Russlands einstimmig verabschiedet.

Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden am Montag 36 Menschen getötet, darunter 34 bei einer Offensive von Regierungstruppen in der Stadt Hama. Die meisten der Opfer waren demnach Soldaten. Am Sonntag seien 87 Menschen landesweit getötet worden, darunter 34 in Hama. Der Syrische Nationalrat forderte die internationale Gemeinschaft erneut auf, die Opposition zu bewaffnen.

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