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Annan will Zivilisten in Kongo helfen

"Tausende Zivilisten haben ihre Häuser verlassen. Unterdessen kämpfen die Milizen weiter um die Kontrolle der Stadt und nehmen massive Plünderungen vor", erklärt Annan.

„Zutiefst beunruhigt“ über die neuen Kämpfe zwischen Milizen von zwei ethnischen Gruppen im Nordosten Kongos hat UN-Generalsekretär Kofi Annan den Weltsicherheitsrat ersucht, sich einzuschalten. Der Rat möge „wirksame Maßnahmen“ beschließen, damit sich die Lage der Zivilbevölkerung nicht noch verschlechtere und der Verlust weiterer Menschenleben verhindert werden könne, heißt es in einer Erklärung Annans vom Samstagabend. Außerdem forderte der UN-Chef die internationale Gemeinschaft auf, einen Ausweg auf der schlimmen Situation zu finden.

Die Kämpf zwischen Milizen der Hema- und Lendu-Volksstämme hatten tausende Zivilisten aus der Stadt Bunia vertrieben. Manche suchten Schutz in von UN-Friedenstruppen bewachten Gebäuden. Der Ausbruch der Auseinandersetzungen kam am Donnerstag, zwei Tage nach dem Abzug ugandischer Soldaten aus Bunia. Mindestens 21 Menschen wurden getötet. Außerdem wurde nach Angaben eines UN-Sprecher das Flugzeug eines kongolesischen Ministers beim Landeanflug auf Bunia beschossen.

„Tausende Zivilisten haben ihre Häuser verlassen. Unterdessen kämpfen die Milizen weiter um die Kontrolle der Stadt und nehmen massive Plünderungen vor“, erklärt Annan. Das Hauptquarter von MONUC, der UN-Mission im Kongo, sei von Kämpfenden angegriffen worden, obwohl es tausenden Zivilisten als Unterschlupf dient. Außerdem hätten die Milizen Flüchtlinge unter Beschuss genommen, die in der Nähe des Flughafens von Bunia untergekommen waren.

Fast 700 Blauhelm-Soldaten seien nach Bunia entsandt worden, sagte Annan. Doch das heiße nicht, dass die Situation „ohne entschlossene Aktionen“ nicht trotzdem außer Kontrolle geraten und zu einem Massenmorden an der Zivilbevölkerung ausarten könne. Deshalb habe er auch die Regierung in Uganda angerufen, sich in der benachbarten Ituri-Region nur langsam und mit Blick auf die Sicherheit der Zivilisten zurückziehen.

Am Donnerstag hatten Ugandas Präsident Yoweri Museveni und Ruandas Staatschef Paul Kagame bei Gesprächen in London ihre Unterstützung zur Beendigung des fünf Jahre währenden Bürgerkriegs in Kongo versprochen. Bei den Kämpfen zwischen den Hema und Lendu kamen bereits Hunderte Menschen ums Leben, Zehntausende wurden vertrieben.

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