Es liege allerdings am Verhalten der ÖVP, wie sich die Koalitionsverhandlungen entwickeln. Über das Treffen der beiden politischen Rivalen sagte Strache: “Es ist atmosphärisch korrekt und ordentlich abgelaufen. Nicht mehr und nicht weniger ist der Fall.” Persönliche Animositäten mit Haider spielte Strache nach dem Treffen klein. “Das ist ein Unsinn, den wir heute in diesem Gespräch auch widerlegt haben.” Zwar sei die Gründung des BZÖ ein Anschlag auf die FPÖ gewesen, “die man nicht einfach von der Festplatte löschen kann”. Trotzdem gebe es in vielen Bereichen Gemeinsamkeiten.
Eine Gemeinsamkeit, die Strache gefunden haben will, ist die Ablehnung jeglicher politischer Ausgrenzung. Nach wie vor sei SPÖ-Chef Faymann nicht zu einer Kooperation mit Blau und Orange bereit, ärgerte er sich. “Der Wähler wird solche Parteien zur Rechenschaft ziehen”. Bei Haiders Partei zeigte sich Strache um deren politische Linie besorgt: “Wir haben insgesamt den Eindruck, dass das BZÖ sich jede Variante, die sich mathematisch ausgeht, vorstellen kann. Das bedeutet, dass man gewisse Inhalte opfern würde.”
Durch die angekündigte überparteiliche Experten-Zusammenarbeit in Wirtschaftsfragen erhofft sich Strache, Antworten auf die derzeitige Finanzkrise zu finden. “Wir wollen rasch ein Konjunkturpaket zusammengestellt wissen.” Kritik gab es in diesem Bereich vor allem an der ÖVP. Diese würde durch ihren derzeit stattfindenden “Selbstfindungsprozess” jegliche Entwicklung lähmen.
Mit Haider ist der FPÖ-Chef übrigens auch nach dem Treffen nicht per du: “Ich will keine Verhaberung und keine Fraternisierung erleben.”