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Anna Fucking Molnar - Trailer und Kritik zum Film

Die Geschichte vom Künstler, der sich vom Nullpunkt weg wieder aus dem Sumpf hinaus arbeitet, erfährt unter der Regie von Sabine Derflinger eine Renaissance als Romantikkomödie. Rund um die erstmals auch für ein Drehbuch verantwortlich zeichnende Nina Proll in der Titelrolle, entspinnt sich in "Anna Fucking Molnar" die Story gleichsam klassisch, wie wienerisch gepfeffert.

Was tut eine erfolgreiche Theaterschauspielerin (Proll), wenn sie ihren Partner – wie im echten Leben, auch hier Gregor Bloeb – in der Garderobe vor der Premiere mit der jüngeren Kollegin in flagranti erwischt? Im Fall von Anna Molnar gibt sie sich mit einem Alkohol-Pulverl-Cocktail die sprichwörtliche Kante, und spült damit die Erstaufführung, wie auch ihre Theaterkarriere zugleich sozusagen im Lokus hinunter. Ihr Blackout versperrt ihr allerdings auch die Sicht auf den vermutlich einzigen Lichtblick, den dieser Abend für sie bereithält – den smarten Feuerwehrmann Christian (Murathan Muslu), der die Diva kurzerhand aus dem Tiefpunkt errettet.

Anna Fucking Molnar – Die Handlung

Doch es kommt noch dicker: Der notorisch fremdgehende Partner ist eben auch Theaterdirektor und Schauspielerkollege und schenkt Molnar genüsslich weiter ein, indem er sie aus dem Haus wirft, ihr kündigt und 30.000 Euro für die verpatzte Premiere in Rechnung stellt. Unterschlupf findet der gefallene Star bei ihrem ebenso notorisch fremdgehenden Vater (Uwe Ochsenknecht übt sich nicht unerfolgreich im Wienerischen) und seiner jüngeren Frau (Nadeshda Brennicke). Aus dieser brisanten Situation heraus ist es für die Molnar natürlich schwierig, wieder in die Spur zu finden. Doch ähnlich derb-amüsant, wie sich die Hauptfigur in den Abgrund manövriert, gestaltet sich auch der berufliche Weg zurück.

Anna Fucking Molnar – Die Kritik

Die Beziehung zum ebenfalls gerade in einer Lebenskrise befindlichen, weil sich mit seiner Noch-Ehefrau (Franziska Weisz) um die gemeinsame Tochter (Florentina Winkler) streitenden Christian entwickelt sich selbstverständlich ebenfalls nicht unfallfrei. So wie in der TV-Serie “Vorstadtweiber”, in deren Rahmen Proll bereits mit Derflinger zusammenarbeitete, dominieren in “Anna Fucking Molnar” Situationen, die sich mit der Anbahnung von Sex, dessen erfolgreicher oder unerfolgreicher Ausübung und/oder dem Sinnieren darüber beschäftigen. Ein gutes Gespür für die szenische Umsetzung des Wiener Wahnsinns zeichnet die Produktion jedenfalls aus, Sequenzen zum Lachen lauern quasi hinter jeder Ecke.

Das Salz in der, dem Genre geschuldeten, selbstverständlich vorhersehbar aufgekochten Story-Suppe sind aber vor allem Charaktere, wie Robert Palfrader als quacksalbernder Psychiater, Markus Schleinzer als überdrehter Trash-TV-Regisseur oder Simon Schwarz als Urologe. Molnars Traumsequenz mit Proll, Bloeb, Muslu und Palfrader in einer Synchronschwimmchoreografie im Minipool hält auf jeden Fall Sehenswertes bereit. Die Stärken dieser Romantikkomödie liegen dementsprechend auf dem zweitem Wortteil.

>> Alle Filmstartzeiten zu “Anna Fucking Molnar”

(APA)

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