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Anish Kapoor im Kunsthaus Bregenz

20 Tonnen Vaseline für das Kunsthaus Bregenz und eine riesige Spiegelschale für die Johanneskirche - die Ausstellungsprojekte des Künstlers Anish Kapoor werden am Freitag eröffnet.

Einen der berühmtesten Skulpteure – und einen, der sich zudem äußerst rar macht – an Land zu ziehen, war ein besonderes Anliegen von Kunsthausdirektor Eckhard Schneider. Abgesehen von der ersten großen Ausstellung in Österreich, die der aus Indien stammende Brite im Kunsthaus Bregenz realisiert, konnte ihn auch die Kuratorin Eva Jakob für ihre Projekte in der Feldkircher Johanneskirche gewinnen. Dort platzierte Kapoor eine riesige Spiegelschale, die die Außenwelt in den Kirchenraum holt und das Publikum mit hinterfragbaren Sichtweisen konfrontiert. Um Farbe und Raum geht es auch im Kunsthaus Bregenz, wobei im obersten Stockwerk eine eigens für den Raum konzipierte Arbeit aus Vaseline entstand.

Während Kapoor in der Tate Modern in London mit seiner trichterförmigen, riesigen PVC-Skulptur „Marsyas“ stringent auf die Architektur reagierte und zugleich auf die Antike Bezug nahm, werden in Bregenz mit den 20 Tonnen rot eingefärbtem Vaseline die Themen Malerei, Architektur, Bildhauerei, Chaos, Ordnung und Wahrnehmung gleichermaßen berührt.

Die Ausstellung wird im Kunsthaus Bregenz am 26. September, 20 Uhr, eröffnet und ist bis 16. November zu sehen. www.kunsthaus-bregenz.at. Die Ausstellung in der Johanneskirche in Feldkirch wird am 26. September, 18 Uhr, eröffnet und ist ebenfalls bis 16. November zu sehen. Öffnungszeiten Kunsthaus: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr, Donnerstag, 10 bis 21 Uhr; Johanneskirche: Dienstag bis Freitag, 10 bis 12 und 13 bis 18 Uhr, Donnerstag, 10 bis 12 und 13 bis 21 Uhr, Samstag, 9 bis 16 Uhr.

Weltweit ausgestellt

Der 1954 in Bombay geborene Anish Kapoor zählt zu den prominentesten Vertretern der British Sculpture.

Seit den frühen 70 er-Jahren wurde sein vielfach prämiertes Werk weltweit ausgestellt. 1990 vertrat Anish Kapoor auf der Biennale von Venedig Großbritannien und erhielt den begehrten Preis der Jury. 1991 wurde ihm der renommierte Turner-Preis verliehen. Einer der Höhepunkte der documenta IX (1992) war Kapoors Raum „Descent into Limbo“: In der Mitte eines Kubus öffnete sich ein schwarzes Loch von scheinbar unendlicher Tiefe in den Erdboden.

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