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Angriff auf indischen Tempel in Wien Fünfhaus!

Etliche Verletzte gab es bei einem bewaffneten Angriff auf einen Sikh-Tempel in Wien Rudolfsheim-Fünfhaus. Drei Notarzthubschrauber waren im Einsatz. Eine Gruppe von Gläubigen schoss auf die Prediger, eine ander ging mit Messern auf die Schützen los. Zusammenfassung: Schüsse in Wiener Gebetshaus | Bilder: | Sikhs - was ist das?

Laut ÖAMTC wurden drei Notarzthubschrauber – Christophorus 2, 3 und 9 – angefordert. Bestätigt wurden zunächst neun Verletzte, darunter mehrere Schwerstverletzte.

Ersten Informationen zufolge soll eine ganze Gruppe von Tätern in den Tempel einer indischen Religionsgemeinschaft – Recherchen der APA zufolge handelt es sich um Sikhs – eingedrungen sein und sofort das Feuer eröffnet haben. Laut Polizei sind alle Verdächtigen in Haft.

Eskalation im Tempel

Kurz nach 13.00 Uhr: Die sechs Männer mit blau-gelben Turbanen und langen Bärten standen plötzlich auf und gingen auf den Guru und dessen Begleitung los. Doch einige der Menschen im Hauptgebetsraum griffen nun selbst in Notwehr die Sikh an.

Als erste Einsatzkräfte der Polizei waren Beamte aus dem Bezirk an Ort und Stelle. Diese lotsten die in Panik ins Freie strömenden Menschen weiter und sicherten den Außenbereich ab. Kurz danach waren elf Mitglieder der WEGA (Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung) an Ort und Stelle und stürmten in den Gebetssaal, der aber bis auf neun Verletzte bereits leer war.

Die Angreifer wurden selbst am schwersten verletzt, berichtete Bernhard Segal von der Wiener Rettung, darunter ein Bauch- und Oberschenkel sowie ein Kopfschuss. Wie oft geschossen wurde, war vorerst unklar, an Ort und Stelle wurden die Tatwaffen sowie drei Patronenhülsen sichergestellt.

Drei Hubschrauber, 16 Rettungswagen

Drei Hubschrauber sowie 16 Rettungsfahrzeuge waren im Einsatz. Die als Angreifer identifizierten Männer wurden beim Transport in das SMZ Ost, das Unfallkrankenhaus Meidling, in das Lorenz-Böhler-Spital sowie ins Krankenhaus Krems in Niederösterreich mit Handschellen gesichert. Wie viele Menschen tatsächlich verletzt wurden, ließ sich laut Takacs zunächst nicht wirklich sagen, da wohl die meisten Gläubigen in Panik geflüchtet waren und noch ärztliche Hilfe in einem Spital suchen würden.

Fünf Menschen mit Kopfschüssen und Stichwunden

Die Rettung sprach von mindestens elf Verletzten. Davon erlitten fünf Personen Kopfschüsse und Stichwunden.

Offenbar war die Situation um 13.40 Uhr bei der Predigt des extra aus Indien angereisten Gurus Shri Guru Ravidas Sabha in dem gleichnamigen Sikh-Gebetshaus eskaliert. Es handelte sich entgegen ersten Informationen nicht um eine Familienfehde, sondern um Streitigkeiten mehrerer Gebetshäuser, die offenbar schon einige Jahre schwelten, berichtete Jasuf Kalder, Augenzeuge der Schießerei, der APA.

Die Einsatzkräfte verteilten die Opfer auf mehrere Krankenhäuser, unter anderem mit dem Hintergedanken, mögliche weitere Zusammenstöße unter den Opfern in den Spitälern zu verhindern.

Genaue Zahl der Verletzten bleibt unklar

“Es sind sehr viel Verletzte hinausgelaufen”, sagte Takacs. Es dürfte noch mehrere Leichtverletzte geben, die sich selbst verarztet haben oder ins Krankenhaus gefahren sind.

Streitigkeiten zwischen Gebetshäusern

Laut Kalder liegt der Tempel, der seit 25. Dezember 2005 geöffnet ist, mit anderen Gebetshäusern in Meidling und in der Donaustadt im Clinch. Die Angehörigen der anderen Tempel waren offenbar mit dem am Sonntag predigenden Guru nicht einverstanden und wollten die Gläubigen aus der Pelzgasse immer wieder “abwerben”.

Polizei war gewarnt

Dass es zu Auseinandersetzungen kommen könnte, hatte man in der Pelzgasse offenbar bereits geahnt. Laut Kalder war bereits vor einigen Tagen die Polizei von der Veranstaltung und möglicherweise dabei auftretenden Schwierigkeiten informiert worden.

Das Gebiet um den Westbahnhof wurde großräumig abgesperrt. Es kam zu zahlreichen Staus.

Video: Sikh-Prediger Sant Rama Nand an Verletzungen gestorben VideoPelzgasse 17, 1150 Wien, Austria

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