Im Süden und Westen dürften die zu erwartenden Verluste an Grüne und Team Stronach zumindest zum Teil durch Rückkehrer kompensiert werden, ergab eine Analyse der ARGE Wahlen. 2008 hat das BZÖ im Westen und im Süden mehr dazugewonnen als in den östlichen Bundesländern. Und die Liste Fritz (die es nicht in den Nationalrat schaffte) schnitt in der Heimat Tirol und in Vorarlberg gut ab. Deshalb können SPÖ und ÖVP darauf hoffen, zumindest einen kleinen Teil ihrer Verluste durch die Rückkehr von Wählern vor allem in Kärnten und Tirol zu kompensieren.
Team Stronach könnte bei Nationalratswahl punkten
In Wien, Niederösterreich und Burgenland haben 2008 sowohl das BZÖ als auch die Liste Fritz bei der Nationalratswahl schwach abgeschnitten – also können dort mögliche Kompensationseffekte kaum greifen. Außerdem ist laut der ARGE Wahlen damit zu rechnen, dass das Team Stronach nicht nur in der Steiermark und Kärnten, sondern auch in Niederösterreich und Wien überdurchschnittlich punktet. Das trifft zwar die FPÖ besonders, aber auch SPÖ und ÖVP werden die Abwanderung zu “Frank” dort stärker spüren als in West- oder Südösterreich.
Wien und NÖ mit den meisten Wahlberechtigten
Die östlichen Bundesländer sind aber die strategisch wichtigen: Niederösterreich und Wien sind die Bundesländer mit den meisten Wahlberechtigten, gemeinsam fast 40 Prozent der Stimmen sind hier zu holen. In Tirol und Vorarlberg wohnen rund zehn Prozent der Wahlberechtigten, in Kärnten sieben.
Glaubt man den Umfragen, dass das BZÖ den allergrößten Teil seiner Wähler (etwa zwei Drittel, schätzen die Meinungsforscher) verlieren dürfte, ist in Kärnten allerdings recht viel zu holen. Auch der erste Platz, den 2008 mit Landeshauptmann Jörg Haider an der Spitze die Orangen mit 38,52 Prozent bzw. 132.711 Stimmen holten. Zwei Drittel davon wären rund 90.000 – und das wären bei einer Wahlbeteiligung wie 2008 (78,81 Prozent) österreichweit immerhin 1,8 Prozent. Österreichweit sammelten die Orangen 2008 522.933 Stimmen bzw. 10,70 Prozent. Die Liste Fritz kam 2008 österreichweit auf 86.194 Stimmen bzw. 1,76 Prozent und tritt heuer gar nicht mehr an.
(APA/Red)